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„Sonntagvormittag. Gottesdienst: Die Kirchengemeinde kniet zur Wandlung nieder. Der Priester hebt zum Sprechen an und dann beginnt in den hinteren Reihen ein Kleinkind zu schreien und hört nicht auf.“ So, wie die Situation beschrieben ist, hat sie wohl fast jede/r schon einmal erlebt. Man kennt die kritischen Blicke in Richtung Eltern, wenn es länger andauert. 2002 wird in diesem Artikel ein ehrfahrener Pfarrer gefragt, wie er mit einer solchen Situation umgeht: „,Sagst du etwas, ärgerst du ein paar junge Eltern, sagst du nichts, leidet die ganze Feier darunter.‘ Er selbst hat sich dazu entschlossen, einfach innezuhalten und zu warten, bis es wieder ruhig ist.“
Seit 2002 hat sich diesbezüglich einiges geändert, viele Pfarren haben in der Zwischenzeit eine „Kinderecke“ eingerichtet und mit Bilderbüchern und Spielsachen ausgestattet. Außerdem sind spezielle Kinder-Wortgottesdienste durchaus üblich geworden.
„Heuer im Sommer kam die Ankündigung einer Linzer Tunnelvariante samt vierter Linzer Donaubrücke“, das schrieb Ernst Gansinger im November 2002. Im Rückblick weiß man, dass die Sprengarbeiten für diesen Tunnel 2019(!) begonnen haben, dass nach dem Abriss der Eisenbahnbrücke 2016 die täglichen Staus noch länger geworden sind und dass es auch mit der S-Bahn und dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs rund um Linz noch eine ganze Weile bis zur Fertigstellung dauern wird. Bis dahin wird der „Schwarze Peter“ für diese Misere wie gewohnt hin und her geschoben und die Geduld der Pendler/innen weiterhin auf die Probe gestellt.
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