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„So etwas hat es in Ungarn seit über vierzig Jahren nicht gegeben“, mit diesen Worten beginnt der KirchenZeitungs-Artikel am 11. Mai 1989, in dem über das historische Jugendtreffen berichtet wird. Die Kathedrale und zwei weitere Kirchen der damaligen 140.000-Einwohner-Stadt Pecs konnten den Zustrom der aus Tschechien, Polen, Jugoslawien, der DDR und Westeuropa angereisten Jugendlichen kaum fassen. Deshalb wurden die Ansprachen Frère Rogers, dem Gründer der Taizé-Gemeinschaft, von einer Kirche an die anderen Orte übertragen: „Er erinnerte an die grundlegenden Elemente christlichen Glaubens und Lebens, rief zu Versöhnung und Vergebung auf, ermutigte zur Suche nach innerer Tiefe und appellierte immer wieder an die Jugendlichen, sich zu Boten der Hoffnung für diese Welt zu machen.“
Das Treffen hatte auch politische Signalwirkung und wird im Artikel als „Frühlingstag für die Christen Europas“ bezeichnet, denn noch wenige Monate oder Jahre davor sei ein Treffen dieser Art „in einem Ostblockland undenkbar gewesen“. Besondere Bedeutung hatte das Treffen wohl auch für junge Christ/innen aus der Tschechoslowakei, denn der Großteil von ihnen reiste illegal oder zumindest inoffiziell nach Pecs: „Bei den nationalen Treffen der Jugendlichen aus der CSSR war deutlich zu spüren, wie befreiend die Gemeinschaft des Glaubens auf die in Untergrund lebenden Christen wirkte und zur Begeisterung führte.“
Noch etwas anderes Historisches fand 1989 statt, worüber die KirchenZeitung berichtete: Das Bistum Passau, die „Mutterkirche des Donauraumes“, feierte ihr 1.250-jähriges Bestehen. Gegründet vom hl. Bonifatius, galt es einst als das größte Bistum des „Heiligen Römischen Reiches“ mit einer Ausdehnung bis nach Ungarn.
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