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Besonders ins Auge sticht dabei die teilweise abgedruckte Predigt, die Bischofkoadjuktor Dr. Zak an die Jugend richtete – hier einige Textstellen daraus: „Die Kirche erwartet von euch, daß ihr mündige Christen werdet. Aus euren Reihen müssen christliche Politiker herauswachsen und Menschen, die charakterlich und geistig fähig sind, in Gemeinde und Staat Verantwortung zu übernehmen. Wir brauchen junge Männer des öffentlichen Lebens, die radikal von Christus her orientiert sind. Das gilt nicht nur für den jungen Mann, sondern auch für das junge Mädchen. Die Frau erfüllt das Leben nicht so sehr durch das, was sie tut, sondern durch das, wie sie ist. Die Frau muß bändigend auf den Mann wirken. ... Hier, meine lieben Mädel, müßt ihr eure große Aufgabe sehen, daß ihr euer Frauentum möglichst rein und überzeugend ausprägt und lebt.“ Klingt wie aus einer anderen Welt, aber diese Einstellung war 1958 wohl in vielen Köpfen zu finden.
Ebenfalls der Jugend gewidmet „An die Jugend – von der Jugend“ (siehe Faksimile) sind von jungen Menschen verfasste Gebete, die anlässlich der Delegiertentagung der Katholischen Landjugend in Salzburg gesammelt wurden und dann in Buchform erschienen sind.
Aufsehenerregend. Dieselbe Ausgabe des Kirchenblattes beinhaltet lange und ausführliche Leserbriefe zum Thema „Scheidung und Heilige Rota“. Kurz zuvor wurde in zwei sozialistischen Parteizeitungen (Avanti in Italien, Tagblatt in Linz) am Beispiel der Scheidung von Ingrid Bergmann und Roberto Rosselini behauptet, begüterte Menschen könnten sich die Auflösung der Ehe beim Hl. Stuhl erkaufen. Das löste heftige Proteste der Leser/innen aus: „Geld regiert die Welt, aber nicht den Hl. Vater!“
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