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Erntedankfeste gab es schon in vorchristlicher Zeit, durchaus ähnliche Riten sind aus Nordeuropa, Israel, Griechenland oder dem Römischen Reich überliefert. In der römisch-katholischen Kirche ist ein Erntedankfest erstmals im 3. Jahrhundert belegt. Das Erntedankfest, wie man es heute kennt, geht auf einen weltlichen Brauch des bäuerlichen Arbeitslebens zurück, den die Kirche im 18. Jahrhundert aufgegriffen hat. Seither hat es sich zu einem gemeinsam gefeierten Fest von von Bauernschaft und Kirche entwickelt.
Früher war es Brauch, dass das Gesinde und die Erntearbeiter/innen den Bauern nach Abschluss der Erntearbeiten einen Kranz aus geflochtenem Getreide überreichten, als Dank bekamen sie dafür ein Festessen. Der Kranz ist im Laufe der Zeit zur festlich geschmückten Erntekrone geworden, zu einer vier- oder sechsbogigen Bügelkrone, die in einer Prozession in die Kirche getragen wird.
Umgeben von Körben mit Brot, Obst und Gemüse steht die Erntekrone im Mittelpunkt des Erntedankfestes. Wie früher erinnert sie auch heute an die Abhängigkeit der Menschen von der Natur, eine gelungene Ernte bedeutete früher das sichere Überleben im Winter. Die kreisrunde Basis der Krone steht für Ewigkeit ohne Anfang und Ende.
Wer eine Erntekrone binden möchte, braucht viel trockenes Getreide, ein Kronengestell, Draht, eine Gartenschere und viele helfende Hände. Traditionellerweise werden Erntekronen daher gemeinschaftlich gebunden.
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