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In den letzten Monaten stürmten viele Menschen die Baumärkte, um sich das Zuhause und den Garten schön herzurichten oder Dinge zu reparieren, die längst überfällig sind. Beim Heimwerken passieren jedoch auch leicht Unfälle, meist aus Hektik, Unachtsamkeit und Ablenkung. Wie das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) berichtet, hatten Haushaltsunfälle sowie Unfälle in der Freizeit im Jahr 2019 den höchsten Anteil an Unfällen in Österreich. Im Haushalt verletzten sich voriges Jahr 308.600 Menschen, die eigenen vier Wände sind damit Unfallort Nummer eins.
Durch entsprechende Vorbereitung und einfache Präventionsmaßnahmen lassen sich Unfälle beim Heimwerken leicht vermeiden. Ein häufiges Problem ist, dass Heimwerker/innen ihre Fähigkeit zum Multitasking überschätzen und alles auf einmal erledigen wollen. Besser ist es aber, Prioritäten zu setzen und eine Aufgabe nach der anderen anzugehen. Für jede Aufgabe sollte genügend Zeit eingeplant werden, auf keinen Fall hetzen. Telefonieren während des Heimwerkens sollte vermieden werden, weil es zu sehr ablenkt. Ruft jemand an oder läutet an der Tür, entweder zurückrufen oder kurz warten lassen. Liegen in der Wohnung Teppiche, sollten diese rutschfest gemacht werden, etwa mit Anti-rutsch-Streifen. Bei Regalen ist es sinnvoll, sie mit einem Kippschutz zu montieren, besonders dann, wenn auch Kinder im Haushalt sind. Da es immer wieder zu Stürzen von Kindern aus dem Fenster kommt, sollten diese mit Fenstersperren versehen werden, Gleiches gilt für Balkontüren. Es empfiehlt sich außerdem, Aufstiegsmöglichkeiten im Bereich von Balkonen und Fenstern zu entfernen.
Ein Drittel der Unfälle beim Heimwerken sind Schnitt- und Stichverletzungen. Beim Hantieren mit Flex, Messern , Motor- oder Kreissägen ist daher besondere Vorsicht geboten. Abhilfe schaffen Schnittschutzhosen, Schutzbrillen, je nach Tätigkeit auch Gehör- und Atemschutz. Auch Handschuhe schaden nicht, betreffen doch laut KFV 45 Prozent aller Verletzungen die Finger. Bei der Wahl der richtigen Schutzausrüstung wenden sich die Hobbyheimwerker/innen am besten an einen Profi.
Natürlich ist es sehr reizvoll, ein neues Werkzeug oder Gerät sofort auszuprobieren. Besonders wenn man aber noch unerfahren ist, lohnt sich eine Einschulung durch Händler oder Verleiher sowie ein Blick in die Betriebsanleitung. Ist es notwendig, in ein Gerät hineinzugreifen, dieses unbedingt vorher ausschalten oder gleich den Stecker ziehen. Nach Beendigung der Arbeit kontrollieren, ob das Gerät tatsächlich ausgeschaltet und ausgesteckt ist. Eine häufige Unfallquelle sind Leitern. Bei deren Verwendung auf einen sicheren Stand achten und unter Umständen jemanden bitten, die Leiter festzuhalten.
Bei aller Freude am Bauen, Reparieren, Streichen und Garteln darf ruhig ab und zu eine Pause eingelegt werden. Das vermeidet Unfälle durch Überanstrengung und gibt Zeit, die Fortschritte zu betrachten.
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