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In den letzten Jahren wurden viele durch Lockdowns und sozialen Rückzug in ihrer Entwicklung gebremst. Es fehlte die Möglichkeit, außerhalb der Kernfamilie diverse Erfahrungen zu machen und außerfamiliäre Beziehungen aufzubauen. Zusätzlich änderte sich infolge von Homeschooling das Medienverhalten, viele Kinder haben sich an einen hohen Konsum von sozialen Medien und Videospielen gewöhnt. Nun wird zunehmend deutlich, dass viele Kinder den sozialen Anschluss verloren haben und sich einsam fühlen. Diese Erkenntnis ist nicht nur bedauerlich, sondern gefährdet die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Viele Studien in der Vergangenheit konnten bereits einen klaren Zusammenhang zwischen Einsamkeit und dem Entstehen von psychischen Erkrankungen feststellen.
Einsamkeit zeigt sich meist in einer Mischung aus Gefühlen wie Lustlosigkeit, Leere, Traurigkeit, Angst und Langeweile. Es können aber auch Schlaf und Essprobleme auftreten oder ein Kind kann plötzlich viel aggressiver und wütender als üblich reagieren. Alle Kinder und Jugendlichen haben in den letzten Jahren in irgendeiner Art unter den Beschränkungen gelitten. Manche scheinen dies ohne spürbare Folgen überstanden zu haben, während andere mit den Auswirkungen heute noch kämpfen. Kinder mit einer guten sozialen Bindung zu ihren nächsten Beziehungspersonen, von denen sie sich gesehen und respektiert fühlten, gelang es besser, damit umzugehen, da sie nicht auf eine positive Resonanz im Außen angewiesen waren.
• Kinder in ihren Bedürfnissen, Sorgen und Wünschen ernst nehmen und sehen, ohne sie zu beurteilen.
• Druck rausnehmen, das Selbstbewusstsein stärken und nicht an Leistungen knüpfen. Sie dürfen sie selbst sein und sich mit ihren Ängsten und Unsicherheiten zeigen.
• Zuversicht und Halt vermitteln; falls dies schwer möglich ist, die eigene Einstellung reflektieren und an der eigenen Haltung arbeiten. Man kann nur Halt geben, wenn man in sich selbst sicher ist. Kinder sind sehr stark von dem seelischen Befinden ihrer Eltern abhängig, da sie selbst wenig Spielraum haben, etwas an der eigenen Situation zu verändern.
• Gemeinsame Suche nach den Ursachen, die als besonders belastend erlebt werden.
Besteht jedoch ein ausgeprägter oder anhaltender seelischer Leidensdruck, so sollte unbedingt frühzeitig professionelle Hilfe hinzugezogen werden. «
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