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Schwindel ist ein häufiges Symptom im Alter und zählt zu den Hauptursachen für Stürze. Das kann gravierende Folgen haben – von Knochenbrüchen über Krankenhausaufenthalten bis hin zum Verlust der Selbstständigkeit. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Maßnahmen zur Sturzvermeidung zu ergreifen. Als Schwindel bezeichnet man das Empfinden eines Drehens oder Schwankens, das Gefühl, sich nicht sicher im Raum bewegen zu können, oder auch das Gefühl des drohenden Kollapses. Studien besagen, dass 30 Prozent der über 65-Jährigen pro Jahr mindestens einmal pro Monat an Schwindel leiden, bei 75-Jährigen geben 50 Prozent Schwindel als Symptom an.
Schwindel ist ein Zeichen dafür, dass unser Gleichgewichtssystem aus dem Takt geraten ist. Dieses System besteht aus dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr, den Augen und den Bewegungsrezeptoren in Muskeln und Gelenken. Kommt es hier zu einer Störung, etwa durch Kreislaufprobleme, Durchblutungsstörungen, Medikamente, eine Innenohrentzündung oder neurologische Erkrankungen wie Parkinson, entsteht das Gefühl, dass sich alles dreht, schwankt oder unsicher wirkt. Auch eine verminderte Sehkraft oder Blutdruckschwankungen beim Aufstehen können Schwindel begünstigen. Schwindel kann auch bei muskulären Verspannungen im Bereich der oberen Halswirbelsäule auftreten. Dadurch entsteht eine Fehlhaltung und massive Druckerhöhung in der Muskulatur des Halses und des gesamten Schulter-Nacken-Bereiches. Lagerungsschwindel kann durch schnelles Drehen des Kopfes oder rasche Positionsänderung auftreten. Schwindel kann auch durch Angst oder innere Anspannung verstärkt werden.
Sturzprophylaxe beginnt mit der richtigen Diagnostik. Wer regelmäßig unter Schwindel leidet, sollte dies ärztlich abklären lassen. Oft können schon kleine Änderungen, wie die Anpassung von Medikamenten, ausreichende Trinkmenge oder die Korrektur einer Brille, hilfreich sein. Darüber hinaus spielt Bewegung eine zentrale Rolle: gezielte Gleichgewichtsübungen, Krafttraining und Physiotherapie stärken Muskulatur und Koordination. Auch rutschfeste Teppiche, Haltegriffe im Bad oder gute Beleuchtung in der Wohnung tragen zur Sicherheit bei. All diese Maßnahmen helfen vielen Betroffenen zu mehr Sicherheit und Lebensqualität im Alltag.
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