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Aber es gibt wirkungsvolle Maßnahmen, sein Eigentum zu schützen oder den Schaden gering zu halten.
Die Familie kommt nach einem schönen Wochenendausflug am Sonntagabend müde nach Hause. Die Kinder huschen in ihre Zimmer, die Eltern sehen im Haus nach dem Rechten. Doch eigenartig, im Wohnzimmer ist es recht kühl.
Da! Die Terrassentür ist nur angelehnt! Hat jemand in der Früh vor dem Aufbruch gelüftet und dann vergessen, sie zu schließen? Ein Verdacht nistet sich im Hinterkopf ein – und er wird im Schlafzimmer bestätigt: Auf der Tuchent ist Schmuck verstreut.
Das meiste sind Modestücke ohne großen Wert, was aber fehlt ist ein goldenes Kreuz mit Halskette – das Geschenk zum Hochzeitstag. Jetzt ist klar: Einbrecher waren im Haus!
Die Spezialisten der herbeigerufenen Polizei können das Vorgehen der Täter rasch anhand von Fußspuren rekonstruieren: Zwei Einbrecher haben die Terrassentür aufgebrochen, sind – vorbei am schweren Fernseher – ins Schlafzimmer gelangt und haben dort gezielt nach handlichem Schmuck gesucht.
„Höchstwahrscheinlich waren sie nur ein paar Minuten im Haus“, versucht ein Kriminalist die Familie zu beruhigen. Doch dieser gut gemeinte Trost will nicht recht wirken – ebenso wenig die Tatsache, eine gute Versicherung abgeschlossen zu haben. Denn die Gewissheit, in Abwesenheit Fremde im Haus gehabt zu haben, ist unangenehm.
Für die Zukunft heißt das jedenfalls, präventiv gegen Einbrüche vorzugehen. Auch wenn eine Alarmanlage kein Fehler ist, gibt es daneben günstige Methoden, um solche Straftaten zu erschweren.
Manchmal hilft es schon, sich selbst in die Lage eines Einbrechers zu versetzen und aus dieser Perspektive das Haus oder die Wohnung zu betrachten: Ist es sinnvoll, Gartenmöbel direkt unter dem Balkon zu stapeln oder Leiter und Werkzeug in Griffnähe zu lagern? Sind die Kellerfenster geschlossen? Welche Ecke des Hauses ist von außen am schwersten einsehbar und daher besonders gefährdet? Einen Hausschlüssel irgendwo im Garten zu verstecken, stellt auch ein unnötiges Risiko dar: Einbrecher haben ein Auge für solche Verstecke!
Ziel solcher Überlegungen ist es, dem Einbrecher seine „Arbeit“ möglichst schwer zu machen. Österreichs Polizei hat dafür eine Reihe von Maßnahmen in Broschüren gesammelt und klärt darüber auf.
Hier einige Beispiele:
Nicht billig, aber effektiv ist neben der Alarmanlage (meist Computerkenntnisse erforderlich) der Einbau von Fenstern und Türen einer hohen „Widerstandsklasse“ (Beratung im Fachhandel).
Zusatzschlösser erhöhen den Aufwand des Einbrechers und sein Risiko, entdeckt zu werden. Es gibt zusätzlich einfache Methoden, die ebenfalls helfen können: Wertgegenstände gehören in einen Tresor oder in ein Bankschließfach – und nicht unter die Socken in der Kommode.
Auch bei kurzer Abwesenheit ist es sinnvoll, alle Fenster und Türen zu schließen. Das Kellerabteil einer Wohnung sollte nicht einsehbar (Verlockung!) und stets verschlossen sein. Wertgegenstände sind dort ohnehin nicht sicher gelagert!
Einem Einbrecher sollte möglichst nicht erkennbar sein, dass niemand zuhause ist: Dazu lassen sich mit Zeitschaltuhren Lichter in der Wohnung in unregelmäßigen Abständen ein- und ausschalten. Sie erwecken ebenso den Anschein der Anwesenheit wie der Nachbar oder Bekannte, der regelmäßig Postkästen und Ablagen für Werbematerial leert.
Abstellgenehmigung für Lieferdienste zeigen dagegen an, dass niemand in der Wohnung ist, wenn Pakete vor der Tür landen. Alternativ kann man sich Lieferungen an eine Abholstelle (Postamt) schicken lassen.
Am Anrufbeantworter sollte man in der Ansage die Zeit der Abwesenheit nicht erwähnen (also nicht sagen: „Ich bin ab 1. Dezember wieder zu Hause.“), denn das hilft potenziellen Einbrechern.
Natürlich nützen Fenstergitter. Aber schon das Herunterlassen eines Außen-Raffstores oder der Außen-Jalousie kann Einbrecher abschrecken: Wer an ihnen herumhantiert, ist dabei meist zwangsläufig laut.
Besonders unangenehm ist es, wenn man die Einbrecher auf frischer Tat ertappt. In diesem Fall empfiehlt die Polizei, das Licht aufzudrehen und den Eindruck zu erwecken, man sei nicht alleine. Keinesfalls sollte man den Helden spielen und versuchen, den Einbrecher festzuhalten, sondern ihm die Flucht ermöglichen: Es ist nicht vorhersehbar, wie die Person auf Widerstand reagiert; dieser könnte zu einer Gewaltreaktion des vielleicht bewaffneten Eindringlings führen.
Sinnvoll ist es aber, sich viele Details des Täter-Erscheinungsbildes einzuprägen. Im Zuge des Anrufs bei der Polizei (Tel. 133) sollten nach Möglichkeit auch Angaben zur Anzahl und Fluchtrichtung der Täter gemacht werden.
Ist man wieder alleine, hilft man den Kriminalisten, wenn man bis zu ihrem Eintreffen nichts verändert oder berührt, weil das Spuren vernichtet.
Wurde zur rechten Zeit ein Eigentumsinventar erstellt, das Preise und Fotos von Wertgegenständen sowie Seriennummern von Geräten enthält, erleichtert das nicht nur die Arbeit der Polizei, sondern auch die eigene Forderung an die Versicherung.
Auch die Versicherung sollte man rasch informieren und die Genehmigung einholen, dringende Schäden (Tür, Fenster) sofort reparieren zu lassen.
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