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„Menschen ab 60 Jahren fühlen sich heute erfreulicherweise oft fitter und gesünder als früher. Genau das könnte viele aber dazu verleiten, mit der altersgerechten Adaptierung ihrer Wohnung so lange zuzuwarten, bis der erste Unfall passiert“, sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).
Die steigenden Unfallzahlen scheinen ihr recht zu ggeben: 2.367 Personen ab 65 Jahren sind im Jahr 2023 nach Unfällen verstorben. Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist das ein Plus von 35 Prozent. Stationär behandelt wurden nach Unfällen laut Spitalsentlassungsstatistik in den letzten fünf Jahren jährlich durchschnittlich 100.000 über 65-Jährige.
Bei einer Umfrage des KFV unter Senior:innen kam heraus, dass diese das Unfallrisiko im Straßenverkehr oder beim Sport höher einschätzen als jenes in den eigenen vier Wänden. Tatsächlich passieren die meisten Unfälle aber zu Hause.
KFV und auch der Zivilschutzverband appellieren an Senior:innen, frühzeitig an eine altersgerechte und barrierefreie Wohnung zu denken. „Sorgen Sie mit rutschhemmenden Fußböden und Stufen sowie einer guten Beleuchtung im Gang vor und bringen Sie in Bad und WC Haltegriffe an.“
Hilfreich können außerdem technische Hilfsmittel sein, wie etwa Notrufarmbänder, Sprachsteuerungen für Licht und Telefon, elektrische Türschlösser oder auch Aktivitätsmelder. Mögliche Stolperfallen wie Teppiche, Verlängerungskabel, Schachteln, Kübel, Einkaufstaschen, Staubsauger etc. sollten rechtzeitig identifiziert und vermieden werden.
Weitere Tipps sind das Tragen der richtigen Brille, der Verwendung einer Gehhilfe wenn nötig sowie die regelmäßige Kontrolle der Augen und des Bewegungsapparates durch einen Facharzt oder eine Fachärztin. „Achten Sie außerdem auf Ihre Fitness und betreiben Sie regelmäßig Sport“, raten die Expert:innen.
Nicht nur die eigenen vier Wände lassen sich für Senior:innen sicherer gestalten, auch für Risiken „von außen“ können sie Maßnahmen treffen – ob Starkregenfälle, Überflutungen oder Blackouts (Stromausfälle). Hinweise dazu gibt etwa der „Familien-Notfallplan“ des Zivilschutzverbandes.
Unter anderem wird darin darauf hingewiesen, dass ältere Menschen im Katastrophenfall mehr Hilfe brauchen und es wichtig ist, diesen bei der Vorsorge und Notfallplanung zu helfen: „Schaffen Sie ein Netzwerk von Verwandten, Freund:innen oder Kolleg:innen, das in Notsituationen behilflich sein kann. In vielen Fällen ist es wichtig, dass ein Wohnungsschlüssel bei Nachbar:innen oder Freund:innen aufbewahrt wird.“
Zudem soll eine Liste mit im Krisenfall notwendigen Gegenständen erstellt und mit dem „Notfallrucksack“ aufbewahrt werden. Dazu könnten gehören: Spezialausrüstung und Zubehör wie Batterien für ein Hörgerät, Ersatzbatterien/-akkus für den Rollstuhl, zusätzliche Gehilfen, Medikamente, Namen und Adressen von Ärzten, Ärztinnen und Apotheken etc.
Wenn die Sprache oder andere Sinne der Person beeinträchtigt sind, sollten Schreibblock und Bleistifte ins Notgepäck, um die Kommunikation zu erleichtern sowie eine Taschenlampe bereitstehen, um anderen den Aufenthaltsort mitteilen zu können.
Hörbeeinträchtigte könnten Warnungen oder Notfallanweisungen nicht ganz oder gar nicht mitbekommen, deshalb sollte man sich bei den entsprechenden Stellen nach Alternativen zum normalen Notfallradio erkundigen. „Es gibt beispielsweise Radios mit einer mit der Beleuchtung verbundenen Alarmfunktion anstelle des Tons“, sagen die Expert:innen des Zivilschutzverbands.
Broschüre „Familien-Notfallplan“, kostenlos erhältlich unter www.zivilschutz-shop.at; Sicherheitsratgeber: www.kfv.at
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