REZEPT_
Offenbar wollte die KirchenZeitung die Angst vor allzu großer Veränderung nehmen. Die Schlagzeile zum Artikel über die neue Pfarrgemeinde-Ordnung lautete: „Keine Entmachtung des Pfarrers“. Ein Synodendelegierter beschrieb die neue Form der Leitung in den Pfarren so: „Der bisher mehr oder weniger alleinzuständige Pfarrer ist von der Spitze der Gemeinde in die Mitte gerückt worden.“ Ergebnis der Synode war, dass der Pfarrgemeinderat den Pfarrer mitverantwortlich unterstützt und damit mehr als ein Beratungsgremium ist. Entscheidungen sollten künftig im gemeinsamen Einvernehmen getroffen werden.
Erste Aufbrüche gab es auch beim Dienst am Altar. Zwar sah das damalige Kirchenrecht vor, dass Frauen nur Ministrantinnen sein dürfen, wenn kein Mann anwesend ist und auch dann durften sie nicht an den Altar herantreten. Die KirchenZeitung hielt dazu fest: „Nun ja, es wird im Kirchenrecht nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird – in Einzelfällen ist es heute schon üblich, daß ,Ministrantinnen‘ die Dienste am Altar verrichten, und es sind bisher absolut keine Klagen wegen unwürdiger oder gotteslästerlicher Meßfeier mit weiblichen Ministranten bei den diözesanen Gerichten eingelangt.“
REZEPT_
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>