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Heringsschmaus und Kreuzlstecken. Wie fasten die Protestanten? Im Gegensatz zur katholischen und orthodoxen Kirche empfehlen sie zwar Verzicht, es gelten aber keine verbindlichen Fastenzeiten und Fastengebote. Fasten sei Privatsache – darüber waren sich Luther und Zwingli einig. Was hat es dann aber mit dem „Zürcher Wurstessen“ im Jahr 1522 auf sich? Warum und für wen produziert der Turbenthaler Metzgermeister Georg Brunner eine „Zwingli-Wurst“?
Diese und viele andere Fragen rund um Bräuche in der Osterzeit beantwortet Reinhard Kriechbaum in kurzen Geschichten. Da findet sich Bekanntes,
wie Osterkrippen und Palmkätzchen, ebenso wie Kurioses, z. B. Eselreiten und Osterprügel, und Kulinarisches wie Heringsschmaus und Ostereier.
Glaube geht durch den Magen. Prälat Ludwig Gschwind geht auf unterhaltsame Weise der Frage nach, ob es denn stimme, dass der Glaube durch den Magen gehe. Eindeutige Antwort: Ja. Auf der Spur der kirchlichen Feste und Feiertage quer durchs Jahr finden sich viele kulinarische Genüsse, die traditionellerweise dazugehören. Schließlich sollen diese Feste ja auch gefeiert werden, am gedeckten Tisch, denn „Speis und Trank halten Leib und Seele zusammen“.
Auch zur Fastenzeit macht sich Gschwind seine Gedanken, etwa in der Geschichte „Abnehmen wollen alle“.
Für viele ist in der Fastenzeit nichts wichtiger als die Waage. Jeden Morgen und jeden Abend wird das Gewicht kontrolliert. Ein Glücksgefühl stellt sich ein, wenn die Waage ein halbes Kilo weniger anzeigt, und Niedergeschlagenheit breitet sich aus, wenn das Gewicht eher nach oben gegangen ist. Johannes der Täufer kannte noch keine digitale Waage und hätte sie auch nicht benötigt, denn für ihn waren seine Schönheit und sein Gewicht völlig nebensächlich. Für ihn spielte eine andere Waage eine Rolle, die heute viele gar nicht mehr kennen. Es ist die Seelenwaage. Die Seelenwaage registriert alles Gute, das ein Mensch tut, aber ebenso das Böse. Am Ende des Lebens werden die guten und die bösen Taten gegeneinander abgewogen. Danach, was überwiegt, wird das Dasein in der Ewigkeit bestimmt.
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