Wort zum Sonntag
Unter dem kommunistischen Regime in der Tschechoslowakei konnte die katholische Kirche ihre Religion nicht frei ausüben. Im Geheimen wurden deshalb mit Billigung des Vatikans Priester geweiht, die zum Teil auch verheiratet waren. Nach der politischen Wende sah sich die tschechische Kirche mit den verheirateten Priestern konfrontiert, die es nach dem Kirchenrecht eigentlich nicht geben durfte und demnach nicht offiziell in der Seelsorge arbeiten durften.
Fünf Jahre nach der samtenen Revolution zeichnete sich im Jahr 1994 in Tschechien aber eine Lösung für die verheirateten Priester der früheren „Geheimkirche“ ab.
Wie der Bischofsvikar für die „Unierten“ in Tschechien, Ivan Ljavinec, bestätigte, gab es dazu eine konkrete Initiative des designierten Kardinals Miroslav Vlk. Teil des Lösungsvorschlags war, dass eine griechisch-katholische Diözese für ganz Tschechien gegründet werden sollte. In diese Diözese sollten auch die verheirateten Untergrundpriester aufgenommen werden. Aufgrund des Privilegs des „Bi-Ritualismus“ war vorgesehen, dass diese Priester sowohl im lateinischen wie auch im byzantinischen Ritus Gottesdienst feiern durften.
Außerdem berichtete die Kirchenzeitung über eine Mobil-Wohnanlage für Flüchtlinge in der Pfarre Kematen am der Krems, die im Herbst 1994 eröffnet wurde. „Das schreckliche Geschehen im ehemaligen Jugoslawien rüttelt viele Organisationen und Menschen wach. Hilfstransporte enormen Ausmaßes wurden und werden noch immer zusammengestellt, Spendenaktionen durchgeführt usw. Weniger Freude kam auf, als Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden […], als Flüchtlinge nach Österreich kamen“, schrieb die Kirchenzeitung. Viele Pfarren hätten aber anders agiert und dafür sei Kematen an der Krems ein Beispiel.
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