Wort zum Sonntag
Die Mitglieder der sogenannten Santa-Marta-Gruppe sind Polizeichefs, Ordensfrauen, Juristen, Bischöfe, NGO-Vertreter aus fünf Kontinenten, die Zwangsarbeit, -prostitution und Sklaverei bekämpfen. Nach Aussage ihres Koordinators, des englischen Kardinals Vincent Nichols, versteht sich die Gruppe „als Katalysator für die Arbeit zur Abschaffung von Menschenhandel“.
Laut Nichols ist diese Arbeit durch die Pandemie erheblich erschwert worden. Millionen Menschen seien verarmt und anfällig für Ausbeutung geworden. Im Kampf gegen Menschenhandel seien Aufklärung und das Verfolgen von Finanzströmen besonders wichtig. Zum einen müssten mögliche Opfer informiert und gewarnt werden; zum anderen müssten Verantwortliche in Unternehmen wie Behörden wissen, wie viel Menschenhandel sich in ihren Lieferketten verstecken kann.
Roselyn Nambuje, Richterin des Berufungsgerichts in Nairobi, hob die Rolle von Frauen im Kampf gegen Menschenhandel hervor. So habe man in Kenia spezielle Einheiten weiblicher Polizeikräfte eingerichtet; ihnen vertrauten sich Frauen und Kinder viel eher an. Auch gebe es spezielle Fortbildungen für Richterinnen und Staatsanwältinnen.
Über eine besonders perverse Form von Menschenhandel berichtete bei dem Treffen der aus Yangon/Myanmar zugeschaltete Kardinal Charles Bo. Der internationale Organhandel, der über Südostasien laufe, sei eine „moderne Form von Kannibalismus“.
Zum Abschluss des dreitägigen Treffens ist die Gruppe von Papst Franziskus empfangen worden.
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