Von 6. bis 27. Oktober wird der Amazonas dem Vatikan geistig näher liegen als der Tiber: Rund 250 Männer und Frauen, darunter 185 rein männliche Stimmberechtigte, werden über die Lebensbedingungen der Menschen in Amazonien, den Raubbau an der Natur und die Herausforderungen für die Kirche in diesem Gebiet beraten. Zu den Teilnehmern gehören auch zwei Österreicher: Bischof Erwin Kräutler (emeritierter Bischof von Xingu) und Kardinal Christoph Schönborn. Europa beobachtet die Synode nicht allein aus Solidarität mit den Menschen in dem Gebiet, insbesondere mit der indigenen Bevölkerung. Von reformwilligen Kräften in der Kirche werden auch Anstöße erwartet, die in Europa auch Nachahmung finden könnten. Konkret kursieren Hoffnungen auf ein Überdenken des Pflichtzölibats, wobei sich aber nichts vorhersagen lässt.
Unterdessen hat die Initiative „Voices of faith“ (Stimmen des Glaubens) ein Stimmrecht für Ordensfrauen auf der Synode gefordert. Denn bislang sind auf Synoden neben den Bischöfen nur Generalobere von Männerorden stimmberechtigt.
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