Wort zum Sonntag
Am Sonntag beginnen für Christen weltweit die wichtigsten Feiern im Kirchenjahr, die im Fest der Auferstehung von Jesus Christus an Ostern gipfeln. In Rom ist die Teilnahme des gesundheitlich angeschlagenen Papstes weiter unklar. Dies hängt laut Vatikanangaben auch vom jeweiligen Wetter ab. Die Messe am Palmsonntag ab 10 Uhr auf dem Petersplatz wird der argentinische Kurienkardinal Leonardo Sandri anstelle von Papst Franziskus leiten.
Allerdings hatte sich das 88-jährige Kirchenoberhaupt zuletzt mehrfach spontan in der Öffentlichkeit gezeigt. So trat er überraschend bei der Messe am Sonntag für Kranke und medizinisches Personal auf dem Petersplatz auf. Ebenso besuchte er am Donnerstag unangekündigt kurz den Petersdom.
Große Beachtung fand auch der private Empfang für das britische Königspaar am Mittwoch in Franziskus' Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Der offizielle Besuch von Charles und Camilla war zuvor mit Blick auf die Gesundheit des Papstes abgesagt worden. Nach 38 Tagen in der Klinik (bis 23. März) unter anderem wegen einer beidseitigen Lungenentzündung haben die Ärzte dem Kirchenoberhaupt sechs Wochen Schonung verordnet.
Unterdessen hat der Vatikan in seinem Terminkalender für Gründonnerstag ab 9.30 Uhr die Chrisam-Messe im Petersdom angekündigt. Dabei werden Öle geweiht, die beispielsweise für Firmung und Krankensalbung verwendet werden. In den Vorjahren hatte Franziskus anschließend weiblichen Häftlingen in einem Gefängnis in Rom die Füße gewaschen. Die katholische Tradition der Fußwaschung erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu.
Am Karfreitag (18. April) wird ab 17 Uhr im Petersdom an das Leiden und Sterben von Jesus Christus erinnert. Um 21.15 Uhr folgt die Kreuzwegandacht am Kolosseum. Die Feier der Osternacht am Karsamstag (19. April) beginnt um 19.30 in Sankt Peter.
Die Festmesse am Ostersonntag (20. April) findet schließlich ab 10.30 Uhr auf dem Petersplatz statt, gefolgt vom traditionellen Segen "Urbi et orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis"), den der Papst üblicherweise von der Mittelloggia des Petersdoms aus erteilt.
Zu den Osterfeierlichkeiten erwartet die Besucher auf dem Petersplatz wieder ein Meer an Tausenden Pflanzen und Blumen. Dabei handelt es sich um Geschenke aus Italien und den Niederlanden, wie der Vatikanstaat am Wochenende mitteilte. Um die kunstvollen Arrangements der bunten Blumen auf dem Platz und in der Basilika kümmern sich Mitarbeiter der Garten- und Umweltabteilung des Vatikanstaats gemeinsam mit den Gast-Floristen, hieß es.
Beim bevorstehenden Palmsonntag (13. April) werden traditionell 150 Palm- und 200.000 Olivenzweige an die Gottesdienstbesucher verschenkt, gespendet von der Nationalen Vereinigung der Städte mit Olivenanbau der Region Latium. Der Brauch erinnert daran, dass die Menschen beim Einzug von Jesus in Jerusalem ihm mit Palmwedeln zujubelten. Außerdem gibt es die vor allem in Ligurien gefertigten "Palmurelli", Gebinde aus Palmzweigen und -blättern als Friedenssymbole, die aus Sanremo angeliefert werden.
Am Ostersonntag (20. April) verwandelt sich dann der Petersplatz in ein Blumenmeer aus Holland. Die großzügige Spende niederländischer Floristen wird - wie seit 1986 - im Laufe der kommenden Woche in den Vatikan geliefert. Spätestens zum Segen "Urbi et Orbi", den üblicherweise der Papst am Ostersonntagmittag von der geschmückten Mittelloggia des Petersdoms erteilt, ist die kostbare Pracht dann über die Fernsehbilder weltweit zu sehen.
Wort zum Sonntag
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>