Wort zum Sonntag
Die aus dem 11. Jahrhundert stammende Kiewer Sophienkathedrale soll im 3D-Format digitalisiert werden, kündigte der Vorsitzende der Europäischen Dombaumeister, Wiens Dombaumeister Wolfgang Zehetner, unlängst bei einer Tagung der Vereinigung im deutschen Greifswald an.
Die Kiewer Dombaumeisterin habe dies auch mit Blick auf eine mögliche Zerstörung des Gotteshauses durch Kriegsbeschuss entschieden. Eine Digitalvorlage würde im Zweifelsfall eine Rekonstruktion „sehr erleichtern“. Rund 100 Experten befassten sich bei der Tagung mit dem Erhalt von herausragenden Sakralbauten. Die Sophienkathedrale in der ukrainischen Hauptstadt gehört seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO und gilt als eines der herausragendsten Bauwerke europäisch-christlicher Kultur. „In Notre-Dame wäre man froh gewesen, wenn man eine solche digitale Erfassung gehabt hätte“, sagte Zehetner unter Verweis auf die Brandkatastrophe in der Pariser Kathedrale vor drei Jahren.
Bei dem Treffen der Dombaumeister geht es laut Zehetner grundsätzlich um die „immer wiederkehrende Herausforderung“, die historisch und architektonisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten und eine heutige Nutzung der Gotteshäuser zu ermöglichen. Das reiche vom Einbau einer Lautsprecheranlage bis zu Forderungen nach Barrierefreiheit.
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