Wort zum Sonntag
„Lassen wir die Demokratie auferstehen!“ Mit einer eindringlichen Osterbotschaft wandte sich Kardinal Charles Bo von Yangon in Myanmar sowohl an die Machthaber als auch an die protestierende Bevölkerung von Myanmar. Die Machthaber beschwor er, den Putsch zu beenden. Die Armee solle sich in Kasernen zurückziehen und die gewählte Zivilregierung wieder ins Amt lassen: „Töten Sie nicht die Bürger von Myanmar!“ Außerdem sollte der Hass zwischen ethnischen Gruppen und zwischen den Religionen in Myanmar „für immer begraben werden“. Jeder Bürger von Myanmar solle an der Macht und am Reichtum des Landes beteiligt sein. „Lasst uns in den leeren Ostergräbern sieben Jahrzehnte der Diktatur begraben.“ Die seit Monaten gegen die Militärgewalt demonstrierenden Menschen ermutigte Kardinal Bo, weiterhin gewaltfrei zu bleiben. „Hass kann nie durch Hass besiegt werden, sondern nur durch Liebe.“ Das sei auch die Botschaft des Kreuzes gewesen. Seit zwei Monaten erlebe Myanmar einen „Echtzeit-Kreuzweg“. Über 500 Frauen und Männer seien dabei schon „gekreuzigt“ worden, darunter auch Jugendliche und sogar Kinder. „Der Traum der Menschen in Myanmar hat sich in einen Albtraum verwandelt.“ Brutale Gewalt und gnadenlose Tötungen hätten ihn zum Kreuzweg des 21. Jahrhunderts gemacht. „Ich weiß, dass es schwierig ist, ‚Frohe Ostern’ zu wünschen in Myanmar.“ Aber, so die Botschaft des Kardinals, der Kreuzweg von Myanmar werde nicht umsonst gewesen sein. „Am Ende steht die Auferstehung von Freiheit, Demokratie und Frieden und Wohlstand für alle!“
Wort zum Sonntag
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