Wort zum Sonntag
Pfarrer Benigno Beltran organisierte Wasser, Strom und Arbeit für tausende Slumbewohner/innen. Damit stellte er sich den Profitinteressen der Müll-Mafia in den Weg.
Fast 30.000 Menschen lebten am Fuße des rauchenden Berges aus Müll in der Hauptstadt der Philippinen. Tagtäglich durchwühlten sie den Abfall nach Brauchbarem. Pfarrer Benigno Beltran hatte es geschafft, die „Müllmenschen“ zu organisieren.
Dank ihm gab es in dem Slum mehrere Kooperativen: etwa eine Seifenproduktion, eine Näherei und eine Autowerkstatt. Schreiner und Schweißer konnten ihren Beruf nach dem täglichen Müllsammeln in Abendkursen lernen. Grundlage für all das war, dass das Slumviertel zuvor an die Strom- und Wasserversorgung angeschlossen worden war. Auch das ein Werk von „Father Ben“.
Gegenüber der KirchenZeitung erklärte er den Grundsatz der Kooperativen: „Alle beteiligen sich nach ihren Fähigkeiten an der Arbeit und können davon ihre Bedürfnisse stillen.“ Das nötige Startkapital für die Kooperativen stammte neben Spenden aus relativ günstigen Krediten, die der gelernte Elektrotechniker Beltran bei der Bank ausverhandelt hatte.
Seine Arbeit war dabei nicht ungefährlich, da er den Profitinteressen der Müllmafia im Weg stand. Durch das Dach des Pfarrhauses krachte schon einmal eine Bombe. „Zum Glück ist sie nicht explodiert“, erzählte Beltran, der sich dadurch aber nicht von seiner Mission abbringen ließ. Diese umfasste auch, dass er sich auch um die Bildung der Kinder kümmerte. Hunderte Kinder konnten damals die mit österreichischen Spendengeldern finanzierte Schule im Slum von Manila besuchen.
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