Wort zum Sonntag
Die 25-jährige Klimaaktivistin Vanessa Nakate kommt aus Ugandas Hauptstadt Kampala und gilt für viele als „Greta Thunberg“ des afrikanischen Kontinents. Ihr Buch „Unser Haus steht längst in Flammen“ wurde auch auf Deutsch veröffentlicht.
Die Erderwärmung wirke sich in Uganda beispielsweise dadurch aus, dass die zahlreichen Sümpfe auszutrocknen drohen, bestätigt die Leiterin der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in Uganda, Roswitha Kremser. Selbst der Kranich, der die ugandische Flagge schmückt, sei dadurch gefährdet. Die ADA engagiert sich deshalb für die Ausbildung von Menschen in landwirtschaftlichen Methoden, die die Sümpfe nicht schädigen.
Die Umwelt sei aber auch vom extremen Bevölkerungswachstum bedroht, schildert Roswitha Kremser ein ugandisches Problemfeld. „Aus Umfragen wissen wir, dass ugandische Frauen im Schnitt mehr Kinder zur Welt bringen, als sie wollen. Wir müssen Frauen und Männer in Fragen der Familienplanung bilden, aber auch Mittel der Empfängnisregelung zugänglich machen.“
Die Coronapandemie mit ihren zweijährigen strengen Lockdowns (Schulen waren zwei Jahre lang geschlossen) hat häuslicher Gewalt noch mehr Raum gegeben. In diesen zwei Jahren wurden 600.000 Teenager-Schwangerschaften offiziell erfasst, Dunkelziffer ungewiss. Das Land wurde in seiner Entwicklung massiv zurückgeworfen, resümiert Kremser die Auswirkungen der Coronapandemie in Uganda.
Im Vergleich zu den Nachbarländern funktioniert in Uganda aber einiges besser. Also flüchten viele aus der Nachbarschaft nach Uganda, insgesamt sind 1,5 Millionen Flüchtlinge im Land. Die gigantische Leistung, die Uganda hier vollbringt, werde von Österreich unterstützt, erklärt Kremser. Gleichzeitig muss aber ein weiterer möglicher Konflikt verhindert werden: zwischen Flüchtlingen, die Unterstützung bekommen, und Ugander/innen ohne Unterstützung. «
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