Wort zum Sonntag
Die Gründung der „Benediktinerinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens“, wie der Name der Kongregation offiziell lautet, geht auf das Engagement des Kremsmünsterer Benediktinerpaters Norbert Schachinger (verstorben 1974) zurück. Er war von der Idee erfüllt, Christinnen und Christen, die ihren Glauben ernst nehmen und im Alltag praktisch leben wollten, zu unterstützen. Die ersten Frauen, die ab 1925 um P. Norbert eine Gemeinschaft bildeten, nannten sich „Caritas-Oblaten vom heiligen Benedikt“. Sie gingen in ihrer Freizeit in die Elendsviertel von Linz und Steyr. Die Gruppe nahm rasch festere Formen an und bekam 1932 im neu errichteten Exerzitienhaus „Subiaco“ in Kremsmünster ein eigenes Zentrum. Nach und nach kristallisierte sich als Profil der Gemeinschaft die „Priester- und die Seelsorgehilfe“ heraus. Der Bogen der Tätigkeiten reicht vom Gebet für die Priester bis zu Pfarrhaushalt, -kanzlei, -caritas und -pastoral. Im August 1949 wurde die Gemeinschaft der ehemaligen Caritas-Oblaten als Kongregation der „Benediktinerinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens“ errichtet, und es wurden 70 Schwestern aufgenommen. 1950 wurde im Pfarrhof von Steinerkirchen an der Traun ein neues Mutterhaus errichtet. Daher stammt auch die gängige Bezeichnung „Steinerkirchner Schwestern“. Die Zahl der Mitglieder wuchs zusehends. Mit 220 Schwestern zu Beginn der 1970er-Jahre erreichte sie ihren Höhepunkt. Heute sind noch vier Schwestern auswärts in „Stationen“, sechs in Brasilien und 65 im Mutterhaus. „Die Gestalt der Gemeinschaft hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten völlig verändert“, sagt Sr. Hanna Jurman, die als Priorin die Kongregation leitet. Als sie vor 25 Jahren in den Orden eingetreten ist, war ihr natürlich bewusst, dass die Gemeinschaft kleiner werden würde, dass es nun aber so gut wie keinen Nachwuchs mehr gibt, damit hat sie nicht gerechnet. Sie ist davon ausgegangen, dass zumindest alle zwei Jahre eine Frau eintreten und es nicht nur die große Gruppe der älteren, sondern auch eine Gruppe gleichaltriger und jüngerer Schwestern geben würde. Es kam anders. Für Sr. Hanna bedeutet die Situation: „Ordensberufung heißt flexibel sein und mit den Hausforderungen bestmöglich umzugehen.“ Wenn sie an die vielen Menschen denkt, die sich die Schwierigkeiten ihres Lebens nicht ausgesucht haben, kommt sie nach Momenten der Unsicherheit rasch wieder in Balance: „Es gilt, immer wieder neu auf das Fundament des Ordenslebens, auf die Beziehung zu Christus zu schauen.“ Durch das Hören auf Christus sei sie zuversichtlich, zu erspüren, wie es weitergehen soll und kann. Konkret gehört die gute Versorgung der alten Mitschwestern zu den Kernaufgaben, gleichzeitig wollen die Schwestern aber das Leben für andere nicht aus den Augen verlieren. Wir versuchen, das Kloster als gastfreundlichen, offenen und spirituellen Ort zu gestalten“, so Sr. Hanna. Der neu gegründete Freundeskreis ist bereits eine Frucht dieses Bemühens. Zum Profil des offenen Hauses passt auch die Paramentenwerkstatt, die Sr. Marta Bayer führt und durch die die Schwestern mit zahlreichen Menschen, die sich über Liturgie, Kirche und geistliches Leben Gedanken machen, in Kontakt sind. «
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