Wort zum Sonntag
Das Vorlesen der Bergpredigt „in einem Zug“ – es dauerte rund eine halbe Stunde – hat Herbert Seiringer aus Timelkam am meisten berührt. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth nahm der Amtstierarzt und ehrenamtliche Diakon an der Diözesanwallfahrt teil. „Ich bin froh, dass die erste Seligpreisung heißt: ,Selig, die arm sind vor Gott‘“, sagt er und erklärt: „Wir als Menschen schaffen nie, was von uns gefordert ist – in keinem Bereich des Lebens. Da ist es gut zu wissen, dass Jesus das weiß und Erbarmen mit uns hat in all dem, wo wir zurückbleiben.“ Von den biblischen Stätten hat es ihm Magdala besonders angetan. Die Ausgrabungen einer Synagoge sowie von Keltern und Räumen, in denen Fisch verarbeitet wurde, weisen unmittelbar in die Zeit Jesu. Wenn es in der Bibel heißt, dass Jesus im Land umherzog und in den Synagogen gepredigt hat, kann man annehmen, dass er auch in der Synagoge von Magdala gestanden hat – dort, wo man auch als Pilger/in stehen kann.
Berühmt gemacht hat den Fischerort Maria Magdalena. Sie ist Jesus bis unters Kreuz nachgefolgt und war die erste Zeugin der Auferstehung. Im Blick auf Maria Magdalena betont Herbert Seiringer: „Es ist hoch an der Zeit, dass Frauen in der katholischen Kirche jenen Stellenwert kriegen, den sie schon seit 2.000 Jahren haben sollten, wenn es nach Jesus ginge. Die Gleichstellung von Mann und Frau gehört schnellstens umgesetzt.“ Dem kann Maria Dürnberger aus Geiersberg nur zustimmen. Sie war Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung OÖ. Für Dürnberger ist Maria Magdalena eine faszinierende Persönlichkeit, die für die Kirche heute Vorbild sein muss. Papst Franziskus hat die Bedeutung der heiligen Maria Magdalena 2016 erneut aufgewertet und sie liturgisch den Aposteln gleichgestellt. Der bisherige „gebotene Gedenktag“ am 22. Juli wurde in der katholischen Kirche in ein „Fest“ umgewandelt.
Für Elisabeth Strutzenberger aus Wels war die Diözesanwallfahrt die erste große Reise. Stark hat sie der Besuch bei Sr. Hildegard Enzenhofer berührt: „Die dort gehörte Ansicht, dass wir einen Gott für alle Religionen haben, und dass das Toleranz und Respekt gegenüber den anderen Menschen bedeutet, das war für mich ganz beeindruckend.“ Ein anderer Reiseteilnehmer ergänzt: „Ich wünsche mir die Offenheit von Sr. Hildegard und dass die gesamte katholische Kirche auf diesem Weg geht.“ Dazu kommt für Elisabeth Strutzenberger auch die Wüstenerfahrung am Toten Meer bei En Gedi. „Ich war noch nie in einer Wüste, und die Oase zu erleben war auch ganz etwas Schönes.“ Wie ihr geht es den allermeisten Mitreisenden: „Ich muss das erst einmal einordnen, denn es waren sehr viele Eindrücke und ich habe jetzt lange damit zu tun.“
Eine weitere Teilnehmerin weist auf den Kreuzweg hin: „Wie wir das Kreuz miteinander durch die Gassen Jerusalems getragen haben, das hat mir viel bedeutet.“ Jede der drei Pilgergruppen hat entlang der Via Dolorosa gebetet. „Jetzt habe ich die Bilder zu den Bibelstellen der Passion Jesu“, meint ein Pilger: „Der Kreuzweg hat mich sehr betroffen gemacht.“ Eine andere freut sich schon auf die nächsten Hochfeste in der Pfarre, besonders auf die Karwoche und auf Ostern. «
Die Reise wurde von Biblische Reisen durchgeführt.
Die nächste Heiliges-Land-Reise. Von 21. bis 28. November 2020 veranstalten das Linzer Bibelwerk und die KirchenZeitung eine weitere Reise ins Heilige Land. Sie wird demnächst ausgeschrieben. Informationen bei: Martina.Steiner@biblische-reisen.at.
Weitere Bilder. Mehr Bilder und Informationen zur Diözesanpilgerfahrt finden sich im Blog der KirchenZeitung und in der BilderGalerie.
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