Wort zum Sonntag
„Keiner ist mehr da, der mich berührt und an seiner Hand mich führt, sodass mein Zufluchtsort allein die Kirche sei.“ – Das ist eine Liedzeile des Videos „Take me to church“. Im Religionsunterricht bei Prof. Andrea Winter haben die 13 Schülerinnen der 8G ein Lied getextet, eine Choreographie zum Lied überlegt und in ihrer Freizeit ein Video in der Pfarre Linz-St.Michael gedreht. Sie haben sich dafür in Summe einen Monat Zeit genommen. Das Schreiben, Tanzen und Singen hat es den Schülerinnen angetan. Dass sie auch eine Botschaft haben, wird im Gespräch mit den Schülerinnen deutlich: „Kirche könnte viele Denkanstöße geben für das eigene Leben oder wie wir als Gesellschaft leben. Zum Beispiel in der Flüchtlingsdebatte“, meint Marlene Klein. Wichtig wäre ihr auch, dass es mehr Veranstaltungen in der Kirche gibt, bei denen man auf Jugendliche und ihre Bedürfnisse eingeht. Gottesdienste finden viele langweilig, weil die Sprache unverständlich sei. Amanda Misic wünscht sich, dass die Lesungen mit aktuellen Themen verbunden werden: „Man muss sie in die heutige Zeit übersetzen!“ Der Wunsch, Kinder schon früh in die Gottesdienste einzubinden und mehr auf sie einzugehen, kommt von Marlene und Anna Katzlberger: „Man könnte doch auch Workshops mit Kindern machen, eine Führung in der Kirche, bei der sie auf der Orgel klimpern und beim Altar stehen dürfen, damit die Kirche ein Gesicht bekommt.“
Emilia Brandner stellt fest, dass die Kirche in Sachen Gleichberechtigung der Gesellschaft hinterherhinkt: „Überall wird geschaut, dass Frauen gleichberechtigt sind, nur in der Kirche dürfen Frauen keine Messen halten und sind nicht gleich angesehen wie Männer, das ist nicht in Ordnung. Das ist unfair!“ Das bekräftigt auch Hannah Puckmayr. Neben der Gleichberechtigung fordert sie, dass Priester Kinder haben dürfen: „Hier muss ein Umdenken passieren!“, sagt sie. Gefragt, ob Kirche heute noch wichtig sei, meint Emilia Brandner: „Gerade in einer Zeit, in der so viel Hass und Angst geschürt wird, ist die Kirche ganz wichtig. Sie betont die Gemeinschaft und sagt: Haltet zusammen, wir sind alle gleich!“
Das Video kommt nun bei schulischen und kirchlichen Veranstaltungen zum Einsatz.
Auszug aus dem Liedtext, den die Schülerinnen der 8G des Ramsauergymnasiums für ihr Kirchenvideo „Take me to church“ geschrieben haben.
Ostern, Weihnacht‘n gewiss, sonst sehen wir uns kaum noch. Nicht wirklich freu‘n tut‘s mich jedoch.
Du bist einfach so wie immer, ansprechen tuts mich nimmer.
Nur mehr Oma überzeugst du.
Bevor ich dich verlass,
unternimm doch was.
Leere Worte, keine Taten.
Mir doch egal, was alle sagten.Überleg dir mal was Neues,
lass mich helfen, wag es.
Bevor ich dich verlass,
unternimm doch was.
Fang jetzt gleich schon an.
Amen Amen Amen Amen
Um nicht allein den langen Weg zu geh’n, denn nur zusammen können wir besteh’n,
um für dich zu leben, bin ich nun reif: „Let me give you my life.“
Wenn die Jugend Teil der Kirche wär, dann wär alles gleich viel offener.
Kirche soll Gemeinschaft sein,
Zufluchtsort und unser Heim.Bringt mehr Freiheit! Bringt Familien!
Priester sind nur für die Kirche da, aber wer ist für die Priester da? – Priester dürfen Kinder haben,
Frauen dürfen auch was sagen.
Wir sind Zukunft, wir wollen Veränderung.
Ja, die Kirche sind wir.
„Take me to church“
Um nicht allein den langen Weg zu geh’n, denn nur zusammen können wir besteh’n,
um für dich zu leben, bin ich nun reif.
Ohne Liebe und Licht
wär ein Leben ohne dich.
Keiner ist mehr da, der mich berührt und an seiner Hand mich führt, sodass mein Zufluchtsort allein die Kirche sei.
Nur dann bin ich glücklich, nur dann bin ich frei.
Amen Amen Amen
Wort zum Sonntag
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