Wort zum Sonntag
voestalpine-Pfarrer Rupert Granegger erklärte im Interview, warum er sich gegen den Verkauf engagiert hatte.
Rupert Granegger machte vor 20 Jahren seinem Ärger über die Privatisierung des Stahlkonzerns voestalpine Luft. „In der Privatisierung der VOEST zeigt sich ein neoliberaler Geist, der zutiefst der katholischen Soziallehre widerspricht. Je mehr privatisiert wird, desto mehr wird von Arm auf Reich umverteilt“, erklärte der Priester in der Kirchenzeitung.
Für ihn war der Verkauf wie eine „Watschn ins G’sicht“. Wenn die Bundesregierung eine Wertediskussion führen wolle, dann sollte man über die Frage reden, was in den Mittelpunkt gestellt werde: die Menschen oder das Kapital. „Es geht in der Diskussion nur mehr um das Geld und das kotzt mich an“, sagte Granegger. Die Kirchenzeitung erkundigte sich bei ihm auch nach seinem Engagement bei einem Proponentenkomitee, das zur Menschenkette gegen den VOEST-Verkauf aufrief. Denn die Protestaktion war von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter veranstaltet worden.
Granegger: „Vereinnahmungen können immer geschehen, ich suche für meine Arbeit Allianzen, wo der Mensch im Mittelpunkt steht. [...] Als Priester halte ich selbstverständlich den gleichen Abstand zu allen Parteien. Dass es in Sachfragen aber zur Zusammenarbeit kommt, ist für mich legitim.“
Die Privatisierung des Stahlkonzerns hatte im Vorfeld der Landtagswahl in Oberösterreich zu einem politischen Schlagabtausch zwischen Regierung und Opposition geführt.
Zum Aufruf auch aus kirchlichen Kreisen, an dem Protest gegen die Privatisierung teilzunehmen, erklärte Landeshauptmann Josef Pühringer in der Kirchenzeitung: „Drei Wochen vor der Wahl nehme ich dazu keine Stellung. Ich möchte absolut keine Auseinandersetzung mit der Kirche.“
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