Wort zum Sonntag
Das Seelsorgeteam-Treffen am 1. Februar war zugleich eines von derzeit rund 80 geplanten „Resonanztreffen“ zum zur Diskussion stehenden Strukturplan der Diözese Linz. Gleich vorweg: Am Ende des Nachmittags im Bildungshaus Schloss Puchberg zeigte sich ein Stimmungsbild: Die meisten sind überzeugt, dass das Modell zur Zukunft der Kirche positiv beitragen wird. Rund zwei Drittel der anwesenden Seelsorgeteam-Mitglieder können sich gut vorstellen, sich auch unter den künftigen Rahmenbedingungen in ihrer jeweiligen Pfarr-Gemeinde einzusetzen. Bei vielen sind aber auch Fragen oder Vorbehalte da.
Intensiv wurde in Gruppen über das von Monika Heilmann vorgestellte Modell diskutiert. Als Abteilungsleiterin für „Pfarrgemeinde und Spiritualität“ im Pastoralamt gehört sie der „Strukturgruppe“ an, die das Modell entwickelt hat.
Es könnte eine Entlastung für Ehrenamtliche bringen, meinten die einen, immerhin sei ja zumindest eine Viertelanstellung eines hauptamtlichen Seelsorgepostens auch für kleine Pfarren gerechnet. Andere rechnen eher damit, dass noch mehr Aufgaben von Ehrenamtlichen zu leisten sein werden. In Aistersheim ist erst vor kurzem ein Seelsorgeteam installiert worden. Margit Wachutka und Johannes Hofmanninger gehören dazu. Sie erzählten, von einer Pfarrbefragung im letzten November. 85 % der Befragten wollten, dass die Pfarre selbstständig bleibt. Aber nur zehn Personen, die derzeit noch keine Aufgabe haben, drückten ihre Bereitschaft aus, dafür auch mitzuarbeiten. Wachutka und Hofmanninger zu ihrer Erfahrung: „Man muss für jedes Projekt die Leute anreden und ständig Leute suchen.“
Eine anwesende Seelsorgerin äußerte sich besorgt: „Werden wir künftig in drei, vier Pfarr-Gemeinden arbeiten müssen, damit wir auf eine ganze Anstellung kommen?“ Ein Schlüsselbegriff lautet „kooperative Leitung“: Hauptamtliche mit ehrenamtlichen Seelsorgeteam-Leuten, Pfarr-Gemeinden mit der Pfarre, die einzelnen Mitglieder im PfarrVorstand. Wie das alles in der Praxis geregelt werden wird, darum kreisen noch viele Fragen.
Ein anwesender Pfarrer drückte die Befürchtung aus, die künftigen „Pfarrer neu“ könnten vor allem zu Managern werden und würden für die Seelsorge selbst kaum Zeit haben. Das dürfe nicht passieren. Trotz aller offenen Fragen überwog ein zustimmender Grundton. Es müsse etwas geschehen, so wie jetzt könne es ja auch nicht weitergehen. „Dass sich der Bischof über all diese Fragen ‚drübertraut‘“, wurde in der Diskussion positiv angemerkt. Der Zeitplan, nach Möglichkeit bereits im November 2019 einen Beschluss zu treffen, wurde als „sehr ambitioniert“ bezeichnet. Ob sich in den Pfarren genügend Menschen finden werden, die sich in ihrer Pfarre engagieren werden, ist eine Hauptsorge. «
Für Mag. Gabriela Broksch war es die letzte Seelsorgeteam-Tagung, an der sie leitend beteiligt war. Am Ende ihrer Berufslaufbahn wurde sie verabschiedet. Bischofsvikar Willi Vieböck würdigte Broksch vor allem für zwei Initiativen, an deren Aufbau sie maßgeblich beteiligt war: für die Entwicklung und den Aufbau der Seelsorgeteams und das Netzwerk an „Spirituellen Wegbegleiter/innen“. Was ihr in all den Jahren wichtig gewesen ist, brachte Gabriela Brockschg beim Abschied, an die Seelsorgeteam-Leute gerichtet, auf eine einfache Formel: „Ihr wart mir wichtig.“
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Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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