Wort zum Sonntag
Diese Veränderung ist das Ergebnis von Austritten, (Wieder-)Eintritten, Taufen und Todesfällen. Im Jahr 2020 traten in unserem Bundesland 10.108 Personen aus der Kirche aus (2019 waren es 11.097 Personen). 679 Personen traten 2020 wieder oder neu in die Kirche ein (2019 waren es 857). 75 Personen haben ihre Austrittserklärung in Antwort auf einen Brief des Diözesanbischofs Dr. Manfred Scheuer widerrufen (im Jahr 2019 waren es 141).
2020 war zweifellos wegen der Corona-Krise auch für die Kirche herausfordernd, wie Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl sagt: „Im vergangenen Jahr haben sich unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger immens bemüht, für die Menschen in Oberösterreich da zu sein. Trotz der oft nötigen räumlichen Distanz wurde auf vielen Ebenen der Kontakt gehalten. Viele haben derzeit Sorgen oder auch große existentielle Ängste; sie werden von uns ernst genommen und begleitet. Auch die Mitarbeiter/innen in den Kirchenbeitrag-Beratungsstellen gehen auf die persönliche finanzielle Situation der Menschen ein. Kirche ist da: in vielen Trauergesprächen und bei Begräbnissen, in der Kranken- und Altenseelsorge, durch ermutigende Worte in den Zeitungen und bei Gottesdienstübertragungen, durch die Begleitung von Kindern und Jugendlichen in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung, bei wichtigen Festen wie Ostern und Weihnachten, und im vergangenen Jahr auch am Gartenzaun oder in den offenen Kirchen“, sagt Eder-Cakl. Umso schmerzlicher sei es, wenn über 10.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten sind.
„Ja, auch ich ärgere mich über einzelne kirchliche Einstellungen und aus meiner Sicht viel zu langsame Entwicklungen. Ich spreche meinen Ärger zum Beispiel bezüglich Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche deutlich an und engagiere mich innerhalb der Kirche dafür. Ich danke allen, die durch ihren Einsatz und ihren Beitrag von innen her etwas bewegen und die Anliegen und Aufgaben der Kirche mittragen“, sagt die Pastoralamtsleiterin. Sie verweist auch auf den Wirtschaftsfaktor Kirche, etwa durch Feste, Bauten und Renovierungen.
Für den Bereich der Sakramentenspendung liegen leider bislang nur die Zahlen von 2019 vor: 9.568 Menschen wurden in diesem Jahr getauft, 9.699 kirchliche Begräbnisse und 2.022 kirchliche Trauungen gefeiert sowie 8.555 Katholik/innen gefirmt. Im Jahr 2019 gab es in der Diözese insgesamt 300 Diözesanpriester, 42 Weltpriester aus anderen Diözesen, 241 Ordenspriester und 138 Ständige Diakone. Insgesamt waren 372 hauptamtliche Laien (240 Frauen und 132 Männer) mit einem Vollzeitäquivalent von 247,65 in der Seelsorge tätig.
Siehe auch Weniger Austritte und Eintritte
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