Wort zum Sonntag
„Mit seiner Liebe sollen wir die Welt entzünden. Die Verbundenheit mit ihm ist eine Herzkraft, die nicht für sich allein bleiben darf. Sie ist für alle da“, betonte Generalvikar Severin Lederhilger beim Festgottesdienst am Herz-Jesu-Fest in Kirchdorf am Inn: „Von der Gottesliebe wird der Herd der Nächstenliebe entzündet. Der darf nicht erkalten.“ Die gut 500 Katholik:innen zählende Pfarre feiert am dritten Freitag nach Pfingsten und die folgenden beiden Tage das Herz-Jesu-Fest: am Freitag mit einer Prozession, am Samstag wird des Unbefleckten Herzens Mariens gedacht und beim Sonntagsgottesdienst ist nochmals das Herz Jesu Thema. Seit die Bewohner:innen von Kirchdorf 1875 ihre Pfarre dem Herzen Jesu geweiht haben, wird diese Spiritualität hochgehalten, seit 1903 auch mit dem besonders festlichen Rahmen der Prozession.
Vor den Altar der Adambauer-Kapelle, wohin die Herz-Jesu-Prozession führt, werden Blumen gestreut
Dass sich die Verehrung des Herzens Jesu durch nun schon 149 Jahre lebendig geblieben ist, dazu trägt wesentlich die Erzbruderschaft vom Göttlichen Herzen Jesu bei, die in Kirchdorf ihren Sitz hat, aber weit über die kleine Pfarre hinausstrahlte. Im Jahr 1912 zählte man 7000 Mitglieder. Heute gehören der „Herz-Jesu-Ehrenwache“ in Kirchdorf, wie sie hier genannt wird, acht Männer und 21 Frauen an. Als Mitglied verpflichtet man sich, eine Stunde pro Tag dem Herzen Jesu zu weihen. „Es geht nicht um eine Stunde Gebet, sondern dem Herzen Jesu diese Stunde aufzuopfern und in seinem Geist zu leben“, erklärt Josefa Schießl. Bis zum heurigen Fest hat sie die Ehrenwache geleitet und nun aus Altersgründen ihr Amt zurückgelegt, nicht aber ihr Vertrauen in das Herz Jesu: „Ich bin mit der Verehrung des Herzens Jesu aufgewachsen. Es ist mir eine große Lebensstütze und hilft mir die Schicksalsschläge, die auf einen zukommen, zu tragen.“ Die Mitglieder der Herz-Jesu-Ehrenwache begehen auch die monatlichen Herz-Jesu-Freitage und nehmen sich um die Organisation der Festtage an, zu dem unter anderem der prächtige Blumenschmuck gehört.
Generalvikar Severin Lederhilger (re.) mit dem Propst von Reichersberg und Pfarrer von Kirchdorf am Inn, Markus Grasl (Mitte), und dem Novizen Matthias Gassner (li.) beim Segensgebet.
Papst Franziskus plant für Herbst 2024 ein Schreiben zum 350. Jahrestag der Visionen der französischen Ordensfrau Margareta Maria Alacoque, auf die die Herz-Jesu-Verehrung zurückgeht: „Ich glaube, dass es uns sehr gut tun wird, über verschiedene Aspekte der Liebe des Herrn nachzudenken, die den Weg der kirchlichen Erneuerung erhellen können; aber auch, dass sie etwas Bedeutendes zu einer Welt sagen, die ihr Herz verloren zu haben scheint.“
Vor dem Herz-Jesu-Altar in der Kirche; Josefa Schießl (Mitte) von der Herz-Jesu-Ehrenwache, Johannes Treiblmayr (re.), der bei der Prozession die schwere Herz-Jesu-Fahne trug, und Franz Wührer (li.) als Begleiter der Fahne.
Wort zum Sonntag
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