Wort zum Sonntag
Die Gottsuche war am Sonntag ein durchgängiges Thema bei der Abtsbenediktion durch Bischof Manfred Scheuer in der vollbesetzten Stiftskirche.
Bei der Gottsuche gehe es auch darum, die eigenen Interessen zurückzustellen, führte Bischof Scheuer in der Predigt aus. Nicht zuletzt anhand der Regel, die der heilige Benedikt seinem Orden geschenkt hat, zeigte er wesentliche Punkte des benediktinischen Charismas auf. Mit ihrem strukturierten Tagesablauf sei diese Tradition auf dem Weg zu einer Alltagstauglichkeit des Glaubens hilfreich. Neben der „stabilitas“ (Beständigkeit) zeichne sich das Leben der Benediktiner auch durch die „hilaritas“ (heitere Gelassenheit) aus.
Zur Abtsbenediktion waren zahlreiche Ordensvertreter:innen nach Kremsmünster gekommen, darunter Abtprimas Jeremias Schröder von der Benediktinischen Konföderation. Er bezeichnete die Bereitschaft von Menschen wie Abt Bernhard, Aufgaben auch dann zu übernehmen, wenn sie nicht den eigenen Plänen entsprechen, als evangeliumsgemäß. In ähnlicher Weise betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer, es sei heute nicht selbstverständlich, dass jemand bereitwillig Führungsverantwortung wahrnimmt.
Ein weiteres Grußwort sprach der evangelische Superintendent Gerold Lehner. Er betonte die Bedeutung der klösterlichen Lebensform auch für evangelische Christ:innen: „Wir freuen uns an euch nicht nur als unseren Brüdern, sondern wir freuen uns auch an der besonderen Gestalt, in der ihr unseren gemeinsamen Glauben lebt. Darin seid ihr auch für uns eine Bereicherung geworden und ein Zeichen der Hoffnung in dieser Zeit.“
Abt Bernhard Eckerstorfer zollte in seinen abschließenden Worten der Gemeinschaft mit seinen 38 Mitbrüdern in Kremsmünster Respekt. Die Mitbrüder seien ihm ein Vorbild. „Und am Laetare-Sonntag darf ich sagen: Wir lachen viel im Kloster und es ist schön, hier zu sein.“
Gott zu suchen, so Abt Bernhard, sehe er als seine wichtigste Aufgabe mit seiner Gemeinschaft, gerade in einer Zeit der Gottvergessenheit. Deshalb zeige sein Abtwappen einen aus der frischen Quelle trinkenden Hirsch. „Wir wollen uns als Klostergemeinschaft aufmachen und zur wahren Quelle finden“, sagte Eckerstorfer.
Wort zum Sonntag
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