Wort zum Sonntag
Anlass für die Beschäftigung mit Wundmalen war der 800. Jahrestag der Stigmatisierung des heiligen Franz von Assisi.
Pater Stefan Kitzmüller OFM eröffnete den Tag mit einer geschichtlichen und theologischen Analyse dieses Phänomens. Sein Vortrag führte die Zuhörenden zurück ins Jahr 1224, als Franziskus auf dem Berg La Verna bei Florenz nach einer mystischen Erfahrung die fünf Wundmale Christi an seinem Körper entdeckte.
Dieses von zeitgenössischen Quellen gut belegte Ereignis der Stigmatsierung wurde im Lauf der Jahrhunderte stets neu interpretiert. P. Stefan deutet diese so: „Franziskus ging das Leid in der Welt ganz konkret unter die Haut. Diese Erfahrung entfernte ihn aber nicht von Gott, sondern verband ihn ganz eng mit ihm.“
Eine Aktualisierung der Wundmale, die die Zuhörer:innen sehr berührte, stellte Bruder Beda Puchinger OFM vor. Er erzählte von seiner Arbeit mit den „Stigmatisierten“ der heutigen Zeit: mit Obdachlosen, Geflüchteten und Suchterkrankten. Er zog Parallelen zwischen den Wundmalen des heiligen Franziskus und den physischen wie seelischen Narben der Menschen, denen er täglich begegnet.
„Die Stigmata sind nicht nur ein Relikt der Vergangenheit – wir finden sie in den verletzten Herzen und Leben unserer Mitmenschen“, erklärte Br. Beda.
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