Wort zum Sonntag
Der „Ritus der Eröffnung des Heiligen Jahres“ in den Kathedralkirchen sieht einen Einzug durch das Hauptportal vor. Vergangenen Sonntag betrat Bischof Manfred Scheuer zu Beginn des Gottesdienstes den Linzer Mariendom durch das große Portal unter dem Turm.
„Beim Überschreiten der Schwelle bzw. Durchschreiten werden wir an das Wort Jesu aus dem Johannesevangelium erinnert: ‚Ich bin die Tür; wer durch mich eingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden‘“, erklärte Scheuer in der Predigt.
In Oberösterreich ist der Linzer Mariendom eine Jubiläumskirche: Diese Kirchen bieten jenen, die nicht zu einer Wallfahrt nach Rom aufbrechen können, die Möglichkeit zur geistlichen Aussprache, Beichte und zum Empfang des Ablasses. Als Symbol für das Heilige Jahr bleibt im Eingangsbereich des Doms eine „Pforte“ aufgestellt, ein zweieinhalb Meter hoher Bogen aus alten Gotteslob-Liederbüchern.
In seiner Predigt betonte Bischof Scheuer: „Bei gegenwärtigen Herausforderungen wie Klimawandel, Kriege, Terror und Konflikte, nukleare Bedrohung, künstliche Intelligenz, Pandemiebekämpfung oder Migration, synodaler Weg und Kirchenkrise: Ohne gemeinsame Anstrengung, ohne Grundkonsens, ohne Kooperation, ohne ein ‚Wir‘ kommen wir nicht weiter, lassen sich solche Herausforderungen nicht bewältigen.“
Ein Heiliges Jahr sei „eine Zeit des Jubels und des Dankes. Wir setzen nicht nur bei den Defiziten an, bei einem Bewusstsein von all dem, was fehlt. Das Gute zu vergessen bringt den Menschen in das ‚Land der Finsternis‘ (Ps 88,13)“, erinnerte Scheuer, der am Schluss des Gottesdienstes einlud, eine Novene für den Frieden zu beten.
Die Website www.dioezese-linz.at/heiliges-jahr gibt über Hintergründe und Angebote im Heiligen Jahr Auskunft. Eine erste Aktion besteht in der genannten Einladung der Österreichischen Bischofskonferenz, das Heilige Jahr mit einer Novene für den Frieden zu beginnen. Neben den Worten aus der Hl. Schrift gibt es für jeden Tag ein Zitat von Papst Franziskus aus seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Jänner 2025. (Ein Gebetsvorschlag findet sich auf der Website.)
Ein Schwerpunkt des Heiligen Jahres wird ein Bußgottesdienst im Mariendom am 28. März 2025 mit Bischof Scheuer sein. (Texte dieser Liturgie werden den Pfarren zur Verfügung gestellt.) Zum Heiligen Jahr gehört auch die Wallfahrt der Kirchenzeitung nach Rom von 17. bis 22. Februar 2025, die von Bischof Manfred Scheuer und Domkapitular Michael Münzner begleitet wird.
„Uns hat das Motto des Heiligen Jahres ‚Pilger des Hoffnung‘ sehr angesprochen“, erklärt Fabian Drack, designierter Pastoralvorstand der neuen Pfarre Tassilo-Kremsmünster und Seelsorger in Ried im Traunkreis. Angeregt durch das Stichwort „Pilgern“ ist den Pfarrverantwortlichen von Ried ihre Filialkirche Weigersdorf in den Sinn gekommen, die eine traditionelle Wallfahrtskirche ist. So wurde die Idee geboren, das Gotteshaus im Heiligen Jahr 2025 zu einer „Pilgerkirche der Hoffnung“ zu machen.
Am Dreikönigstag, dem 6. Jänner, öffnet sich um 17 Uhr die Kirchentür. „Wir versammeln uns vor der Kirche und werden gemeinsam einziehen, vielleicht begleitet von den Heiligen Drei Königen, die doch die ersten Pilger der Hoffnung waren“, sagt Fabian Drack. Die Filialkirche Weigersdorf – Wegzeiger an der Straße Sattledt–Kremsmünster und Ried–Kremsmünster – weisen auf die idyllisch auf einer kleinen Erhebung liegenden Kirche hin.
Ab Ostern werden dann in Weigersdorf regelmäßig Gottesdienste gefeiert, wobei eine Fernsehmesse am 20. Juli zum Fest des Kirchenpatrons, des heiligen Jakobus, und eine Sternwallfahrt am 27. September Höhepunkte des Heiligen Jahres in Weigersdorf bilden werden.
Das offizielle Jahresprogramm ist aber nur der eine Teil der Initiative zum Heiligen Jahr. Der zweite ebenso wichtige Teil besteht darin, dass die Kirche von März bis Oktober täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet ist (von November bis Februar an den Wochenenden). „Alle sind willkommen, um die Ausstrahlung dieses Ortes zu spüren und um als Pilger:innen der Hoffnung Kraft zu schöpfen“, lädt Drack zu einem Besuch der Wallfahrtskirche ein.
Informationen bei:
pfarre.ried.traunkreis@dioezese-linz.at
oder Tel. 07588/6100
2025 ist auch für die Pfarre Steyr und die Pfarrgemeinde Christkindl ein besonderes Jahr: Vor 300 Jahren, am 26. Juli 1725, weihte der in Steyr geborene damalige Bischof von Passau, Josephus Dominikus Lamberg, die Wallfahrtskirche Christkindl. Am Pfingstsamstag, 7. Juni 2025, wird Bischof Manfred Scheuer um 15 Uhr dort einen Festgottesdienst feiern.
Das Jahr 2025 soll ein Jahr der Besinnung und der Wallfahrt werden. Schon für den Neujahrstag war zur Wallfahrt von Christkindl nach Garsten und über die Pfarrkirche Steyr zurück nach Christkindl geladen. Das ganze Jahr hindurch findet jeden 1. Sonntag im Monat diese rund dreistündige Wallfahrt statt. Der Start ist immer um 15 Uhr in der Wallfahrtskirche Christkindl.
Wort zum Sonntag
Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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