Wort zum Sonntag
Fährt man von Freistadt nach Sandl ist St. Michael unübersehbar. Die Filialkirche von Grünbach liegt auf 920 Meter Seehöhe, bei schönem Wetter sieht man auf der einen Seite bis zum Dachstein, auf der anderen bis weit nach Tschechien. Die Kirche hat eine besondere Ausstrahlung. Sie zieht Ausflügler und Pilger, Mountainbiker und Langläufer an.
Unzählige Menschen bewundern nicht nur das Kirchenensemble, sondern gehen auch in das Gotteshaus hinein, wie man an den jährlich tausenden Opferkerzen sieht, die dort entzündet werden. „Auch das Anliegenbuch ist immer sehr rasch voll“, nennt Peter Keplinger ein weiteres Indiz für die Beliebtheit der Kirche.
Der Pfarrassistent von Grünbach betreibt mit der Pastoralassistentin Ulrike Lengauer als Projektverantwortlicher den Ausbau von St. Michael zu einem Seelsorgezentrum. „Wichtig ist, dass wir dort pastorale Angebote setzen, wo die Menschen schon sind“, erklärt Keplinger. Das soll mit der bereits ansprechend renovierten Kirche und der zusätzlichen Erneuerung des Mesnerhauses geschehen.
Das kleine Gebäude wird zum winterfesten „BegegnungsRaum St. Michael“ ausgebaut und soll Platz für seelsorgliche Gespräche, für Klausuren und Einkehrtage für bis zu zwanzig Personen bieten.
Ein weiterer Raum steht Pilger:innen zur Verfügung, wo sie rasten, sich wärmen und die Toilette benutzen können. Für die Seelsorge sollen zweimal in der Woche nachmittags für jeweils mehrere Stunden qualifizierte Seelsorger:innen zur Verfügung stehen, die man einfach ansprechen kann.
Das Projekt ist bereits eine pastorale Initiative im Rahmen der entstehenden neuen Pfarre Freistadt, die das bisherige Dekanat Freistadt umfassen wird.
Von St. Michael nimmt auch ein neu geschaffener Pilger-Rundweg seinen Ausgang. Er führt durch das Dekanat, stellt aber besonders die drei Kirchen mit den gotischen Flügelaltären (Kefermarkt, Waldburg und St. Michael) in das Zentrum, erklärt Ulrike Lengauer.
Die „Via Anima – der Weg der Seele“ ist 60 Kilometer lang und weist „ordentlich Höhenmeter auf“, sagt Lengauer und dankt dem Alpenverein, der den Weg mit seinem Know-how mitträgt: „Inhaltlich wird der Weg ‚bibelfundiert‘ sein und vermitteln, dass ich auch heute mein Leben an der Bibel orientieren kann.“
Ab dem Frühjahr soll der Weg zu begehen sein, offiziell eröffnet wird er gemeinsam mit dem BegegnungsRaum St. Michael am 14. September 2025.
Die Renovierung des Mesnerhauses ist vor allem eine finanzielle Herausforderung für die 1.600 Katholik:innen zählende Pfarre Grünbach. Die Pfarrverantwortlichen sind überzeugt, dass aber viele beitragen wollen, den „Seelenort“ St. Michael lebendig zu erhalten.
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