Wort zum Sonntag
Unterstützung für die Entscheidung der Regierung, die Schulen für regulären Unterricht offen zu halten, kam von Expert/innen bei der Jahrestagung des Katholischen Akademiker/innenverbandes Österreich (KAVÖ). Auch wenn Grundkonsens darüber herrschte, dass Corona-Maßnahmen sinnvoll seien, stoße das Distance-Learning an seine Grenzen, befand etwa die Leiterin des Wiener Schulzentrums Friesgasse, Maria Schelkshorn-Magas. Der Kinder- und Jugendpsychiater Helmut Krönke sprach von Überforderung familiärer
Strukturen und von „sozialer Verwahrlosung“.
Auch der Katholische Familienverband sprach sich gegen die Schulschließung aus. „Schüler/innen werden mehrmals wöchentlich getestet. Schulschließungen müssen daher die allerletzte Konsequenz sein“, so Bildungsexpertin Andrea Kahl. „Schulen müssen die Letzten sein, die geschlossen werden und die Ersten sein, die wieder aufsperren.“
Wenig Freude mit der vom Bildungsministerium präsentierten Regelung für die Schulen gibt es bei der Christlichen Lehrerschaft Österreichs (CLÖ). Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Schule für stundenplanmäßigen Unterricht geöffnet bleibe und durch lückenlose Testpraxis als „einer der sichersten Orte“ bezeichnet würde, während den Eltern geraten werde, die Kinder zuhause zu lassen. „Das versteht niemand“, so der Berufsverband. „Wir raten den Eltern, die Kinder zu Hause zu lassen.“
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