Wort zum Sonntag
Dewa, Gott in der Höhe, Du bist im Himmel,
Gha‘e, Gott in der Tiefe,
Du bist auch auf der Erde.
Gott, Du hast alles.
Du hast einen langen Atem
und hast uns den Atem gegeben.
Du hast eine lange Zunge.
Du redest und Dein Wort bleibt ewig.
Wir bitten Dich,
gib uns Deinen Segen vom Himmel,
damit wir auf der Erde besser leben
und Deinen Namen loben können.
Amen.
Schon das Vaterunser spricht von einer Verbindung zwischen Himmel und Erde. In einem Teil Indonesiens gibt es je eigene Worte für Gott im Himmel und auf Erden.
Dieses Gebet wird nicht in der Kirche gebetet, sondern zu privaten Anlässen wie zum Beispiel für ein neues Ehepaar oder zur Grundsteinlegung eines Hauses, nach einer Geburt, zum Erntedank zuhause oder wenn die Kinder auf Reisen gehen. Es wird immer vom Ältesten vorgebetet, also vom Großvater, vom Vater oder von einem Onkel. Das Grundgebet wird vom Ältesten je nach Anlass frei fortgesetzt.
Unsere Vorfahren haben es uns in unserer Muttersprache Toto beigebracht, das spricht man in Toto, Wolowae in der Mitte der Insel Flores. Wir, die an der Feier teilnehmen, spüren und glauben, dass Gott anwesend ist. Gott ist im Himmel, dann nennen wir ihn Dewa, und er ist auf Erden, dann nennen wir ihn Gha‘e. Dieser Gha‘e Dewa hat den Himmel und die Erde erschaffen.
Es ist uns sehr wichtig, dass die Feiernden ruhig und mit ganzem Leib und ganzer Seele mitbeten. Die ruhige und andächtige Haltung bei der Feier ist eigentlich das Wichtigste.
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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