Wort zum Sonntag
Hat sich mit dem Kommen Jesu Christi etwas in der Welt zum Besseren verändert? Ich möchte nicht auf die Kirchengeschichte verweisen; denn zu viel Unheil ist auch von Kirchenverantwortlichen, von Päpsten, Bischöfen und Ordensleuten angerichtet worden – ganz gegen das Evangelium, wenn auch in bestem Glauben.
Aber es gibt eben auch das Gute. Mein Ordenspatron, der heilige Benedikt, hat nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs mit seiner Regel den Grund gelegt zu einer neuen abendländischen Kultur. Der heilige Franziskus von Assisi hat den Blick der Kirche und Gesellschaft auf die Armen gerichtet. In unserer Zeit war es Mutter Teresa von Kalkutta, die betonte, das Wichtigste sei, den Ärmsten in ihrer Situation nahe zu sein, selbst wenn sie schon am Rande des Todes stehen. Liebe und Gemeinschaft schenken, das mache das menschliche Leben aus.
Der Baptistenpastor Martin Luther King trat ein für die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen in den USA. Er war von den Ideen Mahatma Gandhis beeinflusst, der den gewaltfreien Widerstand erfolgreich durchsetzte. Gandhi selbst war seinerseits von der Botschaft Jesu beeindruckt.
Oder ich denke an den methodistischen Südafrikaner Nelson Mandela, der nach dem Prinzip lebte „den Gegner zu bezwingen, ohne ihn zu entehren.“ Trotz 30-jähriger Haft predigte er nicht Hass, sondern Versöhnung. So gelang es ihm, die Apartheid in Südafrika auf friedlichem Wege zu beenden. Gott pflanzt in die Herzen der Menschen das Gute; denn er hat durch Jesus Christus die Welt mit sich versöhnt.
Die Zahl der heiliggesprochenen Frauen und Männer ist unendlich lange, noch länger aber die der Heiligen des Alltags, derjenigen, die ihre Leben im Blick auf Christus führen und bewältigen. Es sind die Mütter und Väter, die ihren Kindern nicht nur das Leben, sondern alles schenken, ihre ganze Liebe; es sind die Menschen, die sich selbstlos für andere einsetzen. Die Welt wäre kalt ohne die Botschaft Jesu. Als Christen können wir der Welt die Wärme des Herzens schenken, die „Zärtlichkeit Gottes“, von der Papst Franziskus spricht.
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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