Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Feuer. Brot. Kostbares Glas. Dinge sind das, mit denen man besser nicht spielt. Der Advent beginnt und millionenfach werden Kerzen entzündet. Die Professionisten des Feuers werden mahnen: Passt auf damit. Schnell gerät es außer Kontrolle.
Glauben hat etwas mit der Kraft des Feuers gemeinsam – und mit seiner Gefährlichkeit. Warm wird es um das Feuer, warm wird es auch um Menschen, deren Herzen brennen – vor Phantasie, vor Humor – oder erst recht, wenn sie lieben.
Hartes wird weich in der Glut, neu formen lassen sich Wachs und selbst Eisen. Auch: Hartherzigkeit beginnt zu schmelzen, wenn Wärme ist – menschliche Wärme. Es fügt sich neu, was erstarrt ist. Zerstrittene Verhältnisse können sich lösen und neu fügen.
Und die Lichtkraft des Feuers: Räume und auch Gemüter, Gesichter hellen sich auf, wenn sie ein Feuerschein trifft.
Und doch: Mit dem Feuer spielt man nicht. Alles Dürre, das Lose, versengt und verbrennt es.
Der Advent ist kein idyllisches Spiel mit dem mit Feuer. Wer sich ihm nähert, muss wissen: Es wird nicht alles Bestand haben im Feuer: die Verliebtheit in Dinge und Reichtum; der Stolz auf Ruhm; Neid, Eifersucht, Gleichgültigkeit. Aber vielleicht ist es gerade das: Wer sich mit hartem Herzen dem Feuer nähert, darf rechnen damit, dass es weich wird. Und das wäre gut.
Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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