„Es braucht Puste, um Feuer zu entflammen“, sagte Sr. Andreas Weißenbacher zur Eröffnung der Fachtagung Weltkirche in Lambach. Und viele Teilnehmer/innen stimmten überein: Mit Papst Franziskus habe „die Lust am Feuermachen“ zugenommen.
Ausgabe: 31/2013, weltkirche, glaube, sr. andreas weißenbacher, papst franziskus
30.07.2013
Unter dem Titel „Die Flamme nähren“ fragte die Fachtagung Weltkirche heuer nach Modellen der Glaubensverkündigung in der heutigen Zeit. Organisiert von den missionierenden Orden und der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für Mission und Entwicklung (KOO) war klar: der Blick geht über den eigenen Tellerrand hinaus. Erfahrungen und Entwicklungen aus Brasilien, Südafrika, Papua-Neuguinea und Europa wurden zur Sprache und in Dialog miteinander gebracht. KOO-Geschäftsführer Heinz Hödl fasste am Schluss zusammen: Bei aller Unterschiedlichkeit haben erfolgreiche Modelle der Glaubensweitergabe eines gemeinsam: Es handelt sich durchwegs um kleine Gemeinschaften überzeugter Christ/innen, die miteinander den Glauben und das Leben teilen und großteils von Laien geleitet werden.
Lästige Witwe
Über die Methode des „kontextuellen Bibellesens“ berichtete die brasilianische Befreiungstheologin Mercedes de Budallés Diez. Dabei geht es darum, dass kleine Gemeinden regelmäßig zusammenkommen, um – ausgehend von ihrem jeweiligen konkreten Leben – gemeinsam die Bibel lesen und nach Antworten suchen. Als Beispiel nannte sie die zunehmenden Proteste der Armen und Indigenas in Brasilien. Biblisch könnte man sie mit der lästigen Witwe vergleichen, die den gleichgültigen Richter bedrängt, ihr endlich Recht zu verschaffen. Von den „Familien Gottes“, kleinen Gemeinden, wo die Leute einander kennen, füreinander sorgen, miteinander beten und feiern, berichtete P. Gabriel L. Afagbegee. Die südafrikanische Bischofskonferenz bekenne sich zu diesem Modell. Father Polycarp Kaviak bekam von der Regierung in Papua-Neuguinea keine Ausreisegenehmigung. Er wollte über die Friedensarbeit engagierter christlicher Gemeinden auf der Bürgerkriegsinsel Bougainville berichten. Hödl übernahm seinen Part.