Selbstverständlich sollen alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Das war der Tenor der Hartheim-Enquete „Der Wert der Lebensvielfalt“ am 24. September.
Das Institut Hartheim feierte mit Blick in die Geschichte und Blick nach vorne seinen 45-jährigen Bestand. Der Blick zurück fiel auch selbstkritisch aus. Der Blick nach vorne war ambitioniert geschärft. Die Selbstkritik kam vor allem im Film „Der Wert der Lebensvielfalt“ zum Ausdruck, den Peter Hans Felzmann über das Institut Hartheim gestaltete. Der Film wie auch verschiedene Statements zeichneten ein Bild von den Anfängen des Instituts bis heute, vom Geist des Beginns und dem rasanten Wandel der Ziele, von der Pionierleistung und vom Willen, Inklusion, volle Teilhabe zu ermöglichen. Erinnert wurde auch an die Vorgeschichte: Im Schloss Hartheim wurden in der NS-Zeit 30.000 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung sowie psychisch kranke Menschen ermordet.
Geschichte
Der Landeswohltätigkeitsverein, Träger des Instituts, formulierte 1962 die Absicht, „ein Heim für Bildungsunfähige“ zu errichten. Im Herbst 1968 zogen die ersten Kinder im Institut Hartheim ein. Die Sozialarbeit jener Zeit setzte noch auf Härte, was der Film mehrmals herausarbeitete. Die Zeiten haben sich gewandelt. Heute strebt Hartheim nach Dezentralisierung, errichtet kleine Wohn- und Arbeitsgemeinschaften inmitten der Gemeinden, ist überzeugt, dass „Menschen mit Beeinträchtigung ein besonders wertvoller Teil unserer Gesellschaft sind“, wie es der Geschäftsführer des Instituts Hartheim, Mag. Josef Leitner, formulierte. Bischof em. Maximilian Aichern drückte „allen, die hier wirken und gewirkt haben, großen Dank“ aus. Landeshauptmann Dr. Pühringer betonte: „Es ist normal, verschieden zu sein.“ Diese Verschiedenheit wurde gefeiert.