Der bisherige Weihbischof von Graz, Franz Lackner, wird neuer Erzbischof von Salzburg. Am Montag bestätigte der Vatikan die Wahl des Salzburger Domkapitels.
Nach der Wahl von Weihbischof Franz Lackner (57) durch das Salzburger Domkapitel dauerte es eine Woche, bis von Rom die Bestätigung kam. Lackner hatte sich Bedenkzeit ausgebeten und sagt selber, dass ihm der Abschied von Graz nicht leichtfalle. Die Steiermark sei seine Heimat, die ihn geprägt habe und wo er im Laufe seines fast elfjährigen Wirkens als Weihbischof viele Kontakte, vor allem zu jungen Menschen, geschlossen habe. Aber „Gott hat mich wieder einmal überrascht“, sagt der gelernte Elektriker, der während eines Zypernaufenthalts als UNO-Soldat begonnen hat, sich intensiv mit seinem Glauben zu beschäftigen. Anschließend entschloss er sich, in Vorbereitung auf den Priesterberuf das Aufbaugymnasium in Horn zu besuchen. 1984 trat Lackner in den Franziskanerorden ein. In den Jahren vor seiner Bischofsweihe 2002 leitete er die Wiener Provinz der Franziskaner.
Gemeinsam mit den Menschen
In einer ersten Stellungnahme bedankte sich Lackner für das in ihn gesetzte Vertrauen. Er nehme die neue Aufgabe mit Freude an und wolle „von Anfang an den Weg der Nachfolge Jesu gemeinsam mit den Menschen gehen“. Der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari reagierte mit „gemischten Gefühlen“. Einerseits freue er sich, dass Salzburg eine gute Wahl getroffen habe. Andererseits machte Kapellari aber auch kein Hehl daraus, dass er und viele in der Diözese den Abgang Lackners bedauern, auch deswegen, weil „dadurch eine Hoffnung für die Steiermark nicht erfüllt werden konnte“. Damit meinte Kapellari wohl seine Nachfolge, die nach Auslaufen seiner zweijährigen Amtsverlängerung heuer ansteht. Kardinal Schönborn würdigte an Lackner dessen „Einfachheit und Menschennähe, seinen guten Zugang zur Jugend und dessen franziskanische Spiritualität“.