Die Taufe ist eine Etappe auf dem Weg der Hoffnung
Die Pfarre Wolfsegg ist am Sonntag kräftig gewachsen: Neun Erwachsene und zwei Kinder wurden getauft. Eine Freude für die Pfarre und noch mehr für die Täuflinge. Sie kommen aus dem Iran und Afghanistan und mussten flüchten, weil sie in ihrer Heimat – ungetauft – schon als Christen lebten.
Ausgabe: 2013/48, Taufe, Pachinger, Asylwerber
26.11.2013
- Josef Wallner
Ihren Tauftag, den 24. Novembver 2013, werden die elf Asylwerber/innen ihr Leben lang nicht vergessen, hat doch damit ein jahrelanger Weg von Bedrohung, Verfolgung, Gefängnis und Flucht ein gutes Ende gefunden. Zumindest ein vorläufiges. Denn noch hat keiner der Asylwerber einen positiven Aufenthaltsbescheid, aber es gibt berechtigte Hoffnung, sagt Pfarrer Hermann Pachinger. Er hat die Gruppe auf die Taufe vorbereitet und kennt die Lebensgeschichten der Täuflinge. „Um nicht ihre traumatischen Erfahrungen neu aufzuwühlen, bin ich beim Fragen zurückhaltend, aber jeder von ihnen hat sehr viel mitgemacht.“
Wöchentlicher Taufunterricht
Seit Oktober 2012 bereitet Pfarrer Pachinger die Gruppe auf die Taufe vor. Sie treffen sich wöchentlich und besprechen den Aufbau der Messe, die Grundgebete und das Evangelium des kommenden Sonntags. Bei den Zusammenkünften ist noch ein Dolmetscher notwendig, aber es ist in diesem Jahr eine intensive Beziehung gewachsen, sagt der Pfarrer. Nicht nur zu den Täuflingen, sondern zu allen Bewohnern des Wolfsegger Quartiers für Asylwerber. Pfarrer Pachinger hat im Sommer alle zu einem Ausflug eingeladen, der Kinder und Erwachsene begeistert hat. Die Täuflinge haben seit Herbst 2012 das gesamte Kirchenjahr miterlebt. Da sie seither jeden Sonntag in den Gottesdienst kommen, wird das Evangelium in Wolfsegg auch auf Persisch verkündet. Der Glaubensunterricht wird nach der Taufe weitergehen. Die neuen Kirchenmitglieder sollen schrittweise in das Pfarrleben eingebunden werden. Den Kirchenputz haben sie schon seit Längerem übernommen, nun könnten es kleine Aufgaben in der Liturgie werden. Ein Kind ist jedenfalls schon Ministrant. Pfarrer Pachinger freut sich über die grundlegend positive Stimmung, die in Pfarre und Gemeinde gegenüber den Täuflingen da ist. Nun hofft er auch, dass die Asylwerber nach einem positiven Bescheid Arbeit suchen können.