In seiner Doktorarbeit hat sich Pater Bernhard Eckerstorfer mit einem evangelischen Theologen beschäftigt, der offizieller Beobachter beim zweiten Vatikanischen Konzil war. Dabei hat er für das Konzil Feuer gefangen.
„Es sind überhaupt keine antiquierten Texte, ich bin immer wieder aufs Neue beeindruckt, wie aktuell sie sind“, sagt P. Bernhard. Für ihn sind die Aussagen des Konzils die Grundlage der Glaubenserneuerung für heute. Das Konzil hat die Horizonte geweitet und Wege gezeigt, wie Menschen in der Gegenwart Christ sein können. Darauf kam es der großen Bischofsversammlung in Rom von 1962 bis 1965 an, so P. Bernhard: Impulse zu geben, dass Zeitgenoss/innen den Glauben für ihr Leben wieder als Hilfe und Freude entdecken. Dass so viele Menschen die Botschaft Jesu als verstaubt empfanden, war für Papst Johannes XXIII der Grund, ein Konzil einzuberufen. Er vertraute seinem Sekretär an: „Ich hatte nie irgendwelche Zweifel am Glauben. Aber eine Sache macht mich bestürzt: Christus ist seit 2000 Jahren mit ausgebreiteten Armen am Kreuz. Und wohin sind wir gelangt mit der Verkündigung der frohen Botschaft? Wie nur können wir seine authentische Lehre unseren Zeitgenossen darstellen?“ Das Konzil gab darauf Antworten, die bis heute nichts von ihrer Kraft verloren haben. In zehn Kapiteln, die aus einer Predigtreihe entstanden sind, entfaltet P. Bernhard die großen Themen des Konzils: Kirche, Laien, Gottesdienst. Die Ökumene ist ihm ein besonderes Anliegen. „Sie darf nicht behaglich werden, sondern wir müssen uns in Frage stellen lassen.“ „Im Geist des Konzils weitergehen“, heißt sein Schlusskapitel, zugleich seine Bilanz: Er hat aus der Botschaft des Konzils sieben Ermutigungen für die Erneuerung aus dem Glauben herausgeschält.
Buchpräsentation mit P. Bernhard Eckerstorfer OSB, am Donnerstag, 30. Jänner 2014 um 18 Uhr in der Krypta der Karmeliten (Linz). Bischof Maximilian Aichern wird dabei von seinen Erfahrungen mit dem Konzil erzählen.