Um die Verantwortung der Religionen für Krieg und Frieden geht es bei der Ökumenischen Sommerakademie 2014. Die Akademie setzt damit einen besonderen Akzent im Bedenkjahr 2014.
Gewalt und Kriege sind schon am Beginn des Jahres 2014 beherrschende Themen in der Öffentlichkeit. Neben den kriegerischen Auseinandersetzungen der Gegenwart gedenkt man in Europa des vor 100 Jahren begonnenen Ersten Weltkriegs und seiner katastrophalen Folgen. Die Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster setzt sich kritisch mit der Rolle und Verantwortung der Religionen für Krieg und Gewalt auseinander, wobei das Christentum und der Islam im Zentrum stehen. Sie stellt aber auch die Frage nach Beiträgen des Christentums zum Frieden.
Prominente Referentinnen und Referenten
Prominente Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Italien und Österreich konnten gewonnen werden, so der Philosoph Herbert Schnädelbach aus Hamburg, der Religionen unter anderem vorwirft, Quelle von Terror zu sein, und dem Christentum eine „verheerende kulturelle Gesamtbilanz“ attestiert. Rolf Schieder aus Berlin wiederum sieht in den Religionen ein Friedenspotenzial und kritisiert den Vorwurf, monotheistische Religionen seien besonders gefährlich. Hans Kippenberg (Bremen) analysiert die Ausbreitung religiös begründeter Gewalt in den letzten Jahrzehnten. Der Vorwurf der Gewaltverherrlichung in der Bibel, besonders im Alten Testament, ist Thema der Theologin Gerlinde Baumann, während sich die Islamwissenschaftlerin Mariella Ourghi mit dem entsprechenden Vorwurf an den Islam auseinandersetzt.
Forderung von Pax Christi
Friedenssicherung durch Gewaltverzicht ist eine Forderung der Organisation Pax Christi, die bei der Ökumenischen Sommerakademie durch ihre Vizepräsidentin Gotlind Hammerer vertreten ist. Den militärischen Standpunkt analysiert Brigadier Walter Feichtinger vom Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement des Bundesheeres. Zum Abschluss am 11. Juli wird nach den Beiträgen der christlichen Kirchen zum Frieden gefragt. Mit dem Generalsekretär der Gemeinschaft Sant’Egidio aus Rom, Cesare Zucconi, konnte ein besonders prominenter Referent gewonnen werden.
Die Ökumenische Sommerakademie findet von 9.-11.7. im Stift Kremsmünster statt und wird veranstaltet von der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, dem Ökumenischen Rat der Kirchen, dem Evangelischen Bildungswerk Oberösterreich, der KirchenZeitung Linz, dem Stift Kremsmünster, den Religionsabteilungen des ORF und dem Land Oberösterreich. Anmeldungen sind ab Anfang Mai möglich.
Nähere Info: Sommerakademie Stift Kremsmünster