„Weltweit einzigartig“: Mit dieser Bezeichnung kann sich das Anton-Bruckner-Museum in Ansfelden nun schmücken. Von der Wiege bis zur Bahre laden verschiedene (Hör-)Stationen ein, dem Leben des oö. Komponisten in seinem Geburtshaus nachzuspüren.
Ausgabe: 2014/15, Bruckner, Anton-Bruckner-Museum, Ansfelden, St. Florian, Wien, Musik, Audiostation
Das Geburtshaus befindet sich neben dem renovierten Pfarrhof, etwas erhöht steht dahinter die Pfarrkirche mit der restaurierten Brucknerorgel. Hell, freundlich, einladend sollten die neuen Räume sein, die Bruckners Lebensspuren in Ansfelden nachzeichnen. Die gelungene künstlerische Gestaltung des Anton-Bruckner-Museums stammt von Gerold Tagwerker und Henny Liebhart-Ulm. Anton Bruckner sollte, so wie die alte Gedenkstätte, „entstaubt“ werden. Oft einseitig als verschroben, weltfremd und voller Selbstzweifel dargestellt, lag der Projektleiterin Thekla Weissengruber nun daran, Bruckner in neuem Licht zu zeigen: „Statt Nachbildungen zu präsentieren, haben wir versucht, Bruckners Leben authentisch wiederzugeben und seine menschliche Seite hervorzukehren“, erklärt Weissengruber. Bruckners „Lebenslandschaften“, etwa seine Beziehung zu Oberösterreich, die sein Leben und sein Werk nachhaltig prägte, wurden in den Vordergrund gerückt. Seine Musik und die seiner Zeitgenossen ist mittels Audiostationen zu hören.
Historisches Ansfelden und die Wiener Zeit
Das Erdgeschoß widmet sich Bruckners Zeit in Oberösterreich: Das historische Ansfelden wird in einem Modell sichtbar, Bruckners Zugang zum Glauben anhand von Beispielen der Volksfrömmigkeit dargestellt, sein Orgeltisch aus St. Florian (1837–1875) ist ebenfalls zu sehen. Im ersten Stock wird die Wiener Zeit, seine Reisen und sein Bemühen, in der Wiener Gesellschaft Fuß zu fassen, sichtbar. Bruckner trieb seine Karriere voran und feierte auch musikalische Erfolge. Seine ländliche Herkunft verleugnete er nie, mit Oberösterreich blieb er zeitlebens verbunden, wie ein Gang durchs Museum deutlich macht.