„Es geht darum, die Sehnsucht nach echter Begegnung mit Christus zu wecken, die uns zu uns selbst und den Menschen führt“, beschreibt Brigitte Kieweg den Sinn der Cursillo-Glaubenskurse. Sie gehört dem Oberösterreich-Leitungsteam der Bewegung an.
Ausgabe: 2014/24, Cusillo, Kieweg
11.06.2014 - Josef Wallner
Eine Gruppe von 25 Frauen und Männern sowie fünf Priester tragen und organisieren die Angebote in Oberösterreich. Das sind einmal zwei bis drei Cursillos im Jahr, die „klassischen“ Drei-Tages-Kurse, die der gesamten Bewegung ihren Namen gaben. Dazu kommen dann noch Cursillos für Jugendliche, für Gefangene, Tage zum Innehalten, Vertiefungscursillo und an zehn Orten der Diözese regelmäßige Treffen, wo Cursillo-Teilnehmer wieder auftanken können. „Die Zeiten, zu denen es für Kurse Wartelisten gab, sind vorbei“, sagt Brigitte Kieweg. Aber die Rückmeldungen derer, die an den Kursen teilnehmen, sind sehr ermutigend. „Es ist schön zu erleben, wie die Herzen der Menschen berührt werden, wenn sie weiterfragen und beginnen eine persönliche Beziehung zu Christus aufzubauen.“
Das persönliche Zeugnis als Schlüssel
Die Methode bei den Cursillos ist das persönliche Lebens- und Glaubenszeugnis. „Man muss dazu kein Doktor oder Magister der Theologie sein, sondern wir sind QdE“, meint Kieweg schmunzelnd. QdE steht für „Qualifiziert durch Erfahrung“: „Wir bringen uns selbst ein. Wir reden von unseren Lebenssituationen – von den schwierigen und schönen, wir erzählen, wie wir den Glauben erleben und wie er uns hilft.“ Die oberösterreichische Cursillobewegung freut sich, dass sie im Laufe der Jahrzehnte ihren Beitrag leisten konnte, in unzähligen Menschen die Freude am Glauben zu wecken und wachzuhalten.
50-Jahr-Jubiläum
Die Oö. Cursillobewegung feierte ihr 50-Jahr-Jubiläum am Pfingstmontag im Stift Kremsmünster. Mehr als 500 Cursilliastas und Freunde der Bewegung kamen zum Gottesdienst (im Bild) und zum Vortag von P. Anselm Grün OSB. Seine Ausführungen standen unter dem Thema: „Gutes bewahren – Neues wagen. Mit dem Geist Gottes gemeinsam in die Zukunft.“ Er rief die Cursillobewegung auf, zu würdigen, was in diesen 50 Jahren gewachsen ist, und auch in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass die Sehnsucht der Menschen nach „dem Anderen” wach bleibt. Er ermutigte zu genügend Selbstvertrauen, dass es in der Welt Verwandlung hervorruft, wenn Menschen Gott in sich wirken lassen.
Cursillo heißt „Kleiner Kurs“
Cursillo ist Spanisch und heißt kleiner Kurs. Er dauert drei Tage und wird von einem ehrenamtlichen Leitungsteam, von Laien und einem Priester, begleitet. In Impulsreferaten und durch ihr Lebens- und Glaubenszeugnis führen sie in die wesentlichen Themen des christlichen Glaubens ein. Der Cursillo ist ein Impuls und ein lebensnaher Weg, um zu sich selbst, zum Mitmenschen und zu Gott zu finden. Er ermutigt, bewusst als Christ zu leben. „Cursillo“ steht auch für die Gemeinschaft, die dieses Werk trägt und die Kurse anbietet.
Cursillo in Oberösterreich
Die Cursillobewegung entstand in den Jahren 1940 bis 1949 auf Mallorca im Rahmen der Vorbereitung einer Jugendwallfahrt. Mittlerweile gibt es die Cursillobewegung auf allen Kontinenten. Zu Pfingsten 1960 wurde der erste Cursillo in Österreich gehalten, in Oberösterreich im April 1964. Seither fanden in OÖ ungefähr 240 Cursillos statt, an denen etwa 9000 Frauen, Männer und Jugendliche teilgenommen haben. www.cursillo-ooe.at