Saftige Melonen, süße Kirschen, leuchtende Heidelbeeren – die sommerlichen Obstgenüsse sind allesamt köstlich. Mitunter hinterlassen sie aber auch bleibende Eindrücke auf Bluse oder Hemd. Dagegen helfen nicht nur chemische Keulen, auch Omas Hausmittel zeigen Wirkung.
Obstflecken haben nicht zu Unrecht den Ruf, schwierig zu sein. Viele von ihnen hinterlassen nämlich auch nach oftmaligem Waschen noch Flecken oder Ränder. Besonders hartnäckig und augenscheinlich sind die dunklen Flecken von Erdbeeren, Kirschen und all den anderen roten oder lilafarbenen Früchten. Doch auch Äpfel, Bananen oder Birnen haben es in sich. Hier entstehen die Flecken oft erst nach einiger Zeit durch das Zusammenwirken von Enzymen und Sauerstoff. Grundsätzlich gilt: Je eher man den Fleck entdeckt und behandelt, desto größer ist die Chance, ihn gut entfernen zu können.
Nicht gleich zur Schere greifen
Bevor man aus der Lieblingsbluse ein Faschingskostüm mit bunten Flicken macht, sollte man sich der reichen Erfahrungsschätze der Großmütter bedienen. In Zeiten, als es noch keine industriellen Fleckenentferner gab, waren Putzhilfen wie Ammoniak oder Wasserstoffperoxid auch in jedem Haushalt zu finden. In einem Buch aus den 20er Jahren liest man zum Thema „Obstflecken“ zwei einfach klingende Ratschläge: Ausspülen mit Zitronensaft oder: „Man hält den Fleck über Wasserdampf und wäscht mit Salmiakgeistwasser oder Seife nach.“
Sauer macht sauber
Dazu braucht es nur etwas Zitronensäure, die man als Pulver für die Herstellung von Marmeladen kaufen kann. Angerührt mit Wasser kommt sie auf den Fleck. Haushaltsessig oder Essigessenzen haben eine ähnlich Wirkung. Sie alle greifen die Gerbsäuren in den Obstflecken an und entfernen so den Schandfleck. Geduld ist dabei allerdings schon von Nöten.
Zwei Alleskönner
Beliebt und vielseitig im Haushalt einsetzbar sind Soda und Gallseife. In einer Soda-Wasser-Lösung können Kleidungsstücke lange eingeweicht werden. Mit der Gallseife – hergestellt aus Rindergalle und Kernseife – bearbeitet man den Fleck auf dem angefeuchteten Kleidungsstück. Die Gallseife wird nicht ausgewaschen, bevor man die Wäsche in der Waschmaschine oder im Waschbecken normal weiterreinigt.
Milchprodukte und Sauerkraut
Ein weiterer Geheimtipp aus Omas Zeiten klingt auf den ersten Blick eigenartig: Obstflecken können in Milch oder Buttermilch eingeweicht und vorbehandelt werden. Auch hier arbeiten Mikroorganismen gegen ein Festsetzen der Gerbsäuren aus dem Obst. Sauerkraut auf den Fleck gelegt bewirkt dies ebenso. Nach etwa 30 Minuten kann man die Textilien wie gewohnt waschen.
Letzte Hoffnung: Sonne
Ein sonniger Tag erheitert nicht nur die Gemüter, er kann auch letzter Retter am Fleckensektor sein. Wie von Zauberhand bleicht die Sonne auch hartnäckige Ränder aus dem Gewebe. Doch Achtung: Diese Methode eignet sich nur für helle Kleidungsstücke.