„Porno in der Kirche“. Über diesen Fall aus Hörsching hat man vor einer Woche viel lesen können. Eine Pornodarstellerin hatte sich in die Kirche geschlichen und dort Filme drehen lassen. Neben anderen Aspekten stand die Frage im Raum: Wurde die Kirche dadurch entweiht?
Die eigentliche „Entwürdigung“ betrifft nicht den Kirchenraum. Es ist die Geringschätzung dessen, was Menschen heilig und wertvoll ist. Das kränkt und verletzt. Deshalb muss etwas gut gemacht werden. In Hörsching soll es mit einem Zeichen geschehen, sodass Menschen wieder mit gutem Gefühl hier feiern und beten können.
Es bleibt die Frage: Warum empfinden Menschen Pornografie unter solchen Umständen als besonders skandalös, während sich sonst die Gesellschaft daran gewöhnt hat, als eine Realität unserer Zeit?
Was vor Gott nicht recht ist, ist auch vor den Menschen nicht recht. Und wofür man sich vor Gott nicht schämen muss, dafür braucht man sich auch vor den Menschen nicht schämen.
So verweist das Beispiel Hörsching auf den Umgang mit Sexualität überhaupt. Einerseits braucht es den „freien“ Umgang mit Sexualität, in dem Menschen diese als Gabe Gottes erleben und verantwortlich gestalten. Da ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Andererseits braucht es Empörung, wenn Menschen sich reduziert auf ihre Geschlechtsmerkmale bloß benutzen und „konsumieren“. Da ist dann Vieles zum Schämen.
Und dann stellt gerade die christliche Botschaft noch eine Frage: Was ist mit den Menschen, die solches tun? Verurteilung allein ist nicht die Antwort.