Robert Eckerstorfer lebt und wirkt seit 42 Jahren als Missionar in Bolivien. Der Franziskanerpater ist neben anderen Missionaren und Entwicklungshelfern kürzlich mit der Verdienstmedaille des Landes Oberösterreich ausgezeichnet worden.
Ausgabe: 31/2014, menschen, robert eckerstorfer, kopf der woche
29.07.2014
- Susanne Huber
In den 42 Jahren in Bolivien verbrachte Pater Robert Eckerstorfer mehr als 30 Jahre im Urwald des Landes. Für ihn war das „ein Paradies. Die Indios sind sehr einfache, fleißige Leute, die fähig sind, von ihrer Substanz zu geben, zu teilen, auch wenn sie selbst fast nichts haben. Lange Zeit habe ich mit den Indios z. B. im Wegbau zusammengearbeitet. Das hat wunderbar funktioniert.“ Der gebürtige Arnreiter war 30 Jahre lang Direktor des O.S.C.A.R.-Projekts, einer NGO der bolivianischen Franziskanerprovinz, in dem Studenten halbtags gelernt und den anderen halben Tag in vier verschiedenen Programmen mitgearbeitet haben: im Weg- und Brückenbau und in Erziehungs-, Gesundheits- und Ökologieprogrammen.
Großer Einsatz
2011 wurde das O.S.C.A.R.-Projekt geschlossen. Seither ist der Franziskanerpater dabei, die letzten Formalitäten abzuwickeln. „Als katholische NGO mit der jetzigen Regierung zu arbeiten ist sehr schwierig. Das System in Bolivien nennt sich zwar Demokratie, aus meiner Sicht ist es aber eine kommunistische Parteidiktatur.“ Pater Robert Eckerstorfer ist es zu verdanken, dass in all den Jahren 103 Brücken und 10 Hängebrücken gebaut wurden; dass schlecht geschulte Lehrer qualitativ hochwertig ausgebildet worden sind; und dass die in der Region Alto Beni stark verbreitete „Weiße Lepra“ bekämpft wurde. „Gemeinsam mit der Universität von La Paz haben wir ein Naturmedikament entwickelt, mit dem viele Menschen geheilt wurden, auch ich selbst“, berichtet der Pater, der nach seinem Heimaturlaub in Österreich nun wieder in Bolivien ist. „Jetzt werden wir sehen, wie es weitergeht und was die Franziskanerprovinz von mir will.“