Stefanie Gartlacher war fünf Monate in Hebron im Westjordanland unterwegs. Die Tirolerin absolvierte dort einen Friedenseinsatz im Rahmen des „Ökumenischen Begleitprogramms in Palästina und Israel“ (EAPPI).
Die Lage in Hebron „war extrem angespannt und aufgeheizt“, erzählt Stefanie Gartlacher nach ihrer Rückkehr. „Nachdem drei israelische Studenten Ende Juni nahe Hebron ermordet aufgefunden wurden, hat das Militär die Stadt und umliegende Gemeinden systematisch durchkämmt und Häuser durchsucht.“ In Hebron mit 80 Prozent Palästinensern und 20 Prozent israelischen Siedlern ist „die Bewegungsfreiheit der Palästinenser/innen enorm eingeschränkt – durch Checkpoints, durch Militärkontrollen. Im alltäglichen Leben wird über die Besatzung nicht viel gesprochen. Daher ist es wichtig, das Schweigen zu brechen und Begegnungsmöglichkeiten zwischen Israelis und Palästinensern zu schaffen, um Feindbilder abzubauen.“
Kraft tanken in Kolsass
Für den Nahen Osten hat sich die Tirolerin bereits in der Schule interessiert. „Ich habe in Religion maturiert und der Konflikt im Nahen Osten war mein Spezialgebiet.“ Generell ist ihr „Interesse für die Welt groß“ und hat begonnen, als sie mit 16 Jahren auf Schüleraustausch nach Australien reiste. Während ihres Studiums der Internationalen Wirtschaftswissenschaften ging sie eineinhalb Jahre nach Chile, wo ihr entwicklungspolitisches Interesse geweckt wurde. Nach Abschluss des Studiums in Innsbruck absolvierte sie in Amsterdam ein Masterstudium in Internationaler Entwicklung. Es folgten Aufenthalte in Mexiko, Innsbruck und Wien. Immer wieder gerne ist Stefanie Gartlacher im tirolerischen Kolsass, wo sie aufgewachsen ist. „Hier lebt meine Familie und viele meiner Freunde. Und hier kann ich Kraft tanken.“
Gartlacher bloggt unter: www.philnemo.com