Auf den Kassazetteln sind die bezahlten Produkte nur mehr Nebensache. Im Wirrwarr der Bonuspunkte gehen die Bedüfrnisse der Kundin verloren. Ein Unter Uns von Brigitta Hasch
Ausgabe: 2014/40, einkaufen
30.09.2014
- Brigitta Hasch
Ich gehöre zu jener Kategorie Kunden, die prinzipiell an der Kassa den Rechnungszettel mitnimmt. In den Anfängen der Bankomatkassen kam es ja nicht selten vor, dass Beträge doppelt abgebucht wurden. Und da Kontrolle noch immer besser ist als Vertrauen ... Nun ja, dieses reflexartige Greifen zum Kassenzettel könnte ich mir angesichts ihrer Länge und Unverstaubarkeit im Geldtascherl bald wieder abgewöhnen. Neuerdings haben diese Zettel, auch wenn man nur ein Packerl Milch oder eine Zahnpasta gekauft hat, echte Längen. Nachgemessene 24 Zentimeter etwa für drei Posten! Es reicht nämlich schon längst nicht mehr, dass Datum, Filiale, Zahlungsart, Bezeichnung der Waren und Summe mit und ohne Umsatzsteuer vermerkt werden. Unübersichtlich und zu viel wird es mir bei den diversen Abzügen von Rabatten, alten, neuen und möglichen Bonuspunkte, aktuellen und kommenden Aktionen inklusive Laufzeit oder zusätzlichen Bons. Diese Gutscheine verwirren und ärgern mich zugleich. Dank Kundenkarte ist man doch über mein Einkaufsverhalten bestens und lückenlos informiert. Warum, bitte, bekomme ich dann immer nur Gutscheine für Dinge, die ich noch nie gekauft habe und auch nie kaufen werde?