Großes Interesse am „Dialog Stift Schlägl“ zwischen Christentum und Buddhismus.
Ausgabe: 2014/40, Stift Schlägl, Dialog, Buddhismus, Christentum, Franz Gmainer-Pranzl
01.10.2014
„Sich mit Mitgefühl allen fühlenden Wesen zuzuwenden und Weisheit zu erlangen“ – das ist für den Präsidenten der Buddhistischen Religionsgesellschaft in Österreich, Gerhard Weißgrab, der Kern des Buddhismus. Einer Religion übrigens, die vom Wesen her keinen Gottesglauben lehrt – sondern die Frage nach Gott offen lässt. Beim Dialogabend „Christentum und Buddhismus“ war am 24. September die Stiftsbibliothek dicht gefüllt. Der Salzburger Theologe Franz Gmainer-Pranzl stellte das Motiv des Apostels Paulus in die Mitte: Glaube ist, in einer neuen Freiheit zu leben. Die Befreiung des Menschen sei zentrales Anliegen der beiden Weltreligionen. Die beiden Referenten stellten Gemeinsamkeiten fest, so etwa die Tradition des mönchischen Lebens. Vor allem treffen sich Christentum und Buddhismus in einem achtsamen Umgang mit der Schöpfung und unter den Menschen. Für Gmainer-Pranzl sind es vor allem die Grundfragen, die den gemeinsamen Boden zwischen den Weltreligionen bilden, weniger deren Antworten. Beeindruckt zeigte sich Weißgrab vom gemeinsamen Gebet in der Stiftskirche – der abendlichen Vesper, mit der der Dialogabend eröffnet wurde. Buddhisten beten nicht zu einem persönlichen Gott. Meditation in verschiedenen Ausprägungen soll Menschen helfen, auf einem Heilsweg zur Weisheit zu gelangen.