An die 100 Besucher/innen kamen am 17. Oktober 2014 in das Linzer Schlossmuseum zum Symposium zur Linzer Diözesangeschichte. Der Nachmittag stand unter dem Generalthema Gott, Kirche und der 1. Weltkrieg. Wilhelm Achleitner, der Rektor des Bildungshauses Schloss Puchberg, wies in seinem Vortrag darauf hin, dass von 1914 bis 1918 zwei Drittel aller Christen der Erde gegeneinander Krieg führten und sich dabei auf Gott beriefen: „Erstaunlich ist, dass das achtzig Jahre lang zu keiner theologischen Reflexion geführt hat.“
Thomas Schulte-Umberg, er hält bis zur Berufung eines neuen Professors für Kirchengeschichte Vorlesungen an der KTU Linz, erläuterte die Bedeutung der Frontreise Bischof J. M. Gföllners im April 1917. Gegen den Widerstand des allein zuständigen Feldbischofs machte sich Gföllner selbst ein Bild vom Leben der Soldaten. Das führte aber zu keiner Kritik am Krieg, auch für ihn blieb der Kriegsdienst eine Form der Nachfolge Jesu. Im Rahmen des Symposiums wurden auch Projekte zur Diözesangeschichte vorgestellt, an denen aktuell geforscht wird. So präsentierte Walter Schicho seine Recherchen über den Beitrag Erzbischofs Alois Wagners zur österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Gerhard Hubmer gab einen Einblick in die Seelsorge im Kriegsgefangenenlager Marchtrenk. Während des 1. Weltkriegs waren dort bis zu 35 000 Menschen interniert.