Wo stellt die Kirche Flüchtlingsquartiere zur Verfügung?
Derzeitiger Stand: 22 kirchliche Einrichtungen bzw. Pfarren haben Flüchtlingsquartiere angeboten, davon wurden 3 abgelehnt. 5 kirchliche Unterkünfte für Asylwerber/innen sind bereits verwirklicht.
Oberösterreich braucht mehr Flüchtlings-Unterkünfte. Medienberichte der letzten Woche haben in diesem Zusammenhang der Kirche vorgehalten, in ihren Häusern kaum Flüchtlinge aufzunehmen. Wie derzeit die kirchliche Flüchtlings-Aufnahme in Oberösterreich aussieht, zeigt die Landkarte oben.
Die Pfarre Linz-St. Michael stellt 15 Plätze für Asylwerber/innen zur Verfügung. Weitere zwölf Pfarren bieten Einzelwohnungen an. Ihre Angebote werden noch geprüft. Die Benediktinerinnen von Steinerkirchen haben im Kloster 13 Asylsuchende aufgenommen. Im ehemaligen Kapuzinerkloster Braunau (Eigentümer: Kapuzinerprovinzialat Innsbruck) werden 40 Asylwerbende von der Volkshilfe betreut. In Räumen des Klosters Kremsmünster wohnen 10 Flüchtlinge. Auch die Stifte Schlägl und St. Florian haben Wohnungen angeboten. Im Stift Engelszell waren Asylwerber/innen untergebracht. Die angebotenen Quartiere werden geprüft. Abgelehnt wurde zum Beispiel das Angebot, das ehemalige Benediktinerstift Gleink zu nutzen, in dem die Caritas bis 2009 ein Heim für etwa 300 Burschen geführt hat. Stadt Steyr und Land Oberösterreich lehnten ab, weil in der Nähe schon viele Flüchtlinge wohnen, und eine intensive Ballung nicht gut sei. Auch auf andere Voraussetzungen muss geachtet werden: etwa, wie das Quartier an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden ist. Auch die Betreuung – durch Caritas oder Volkshilfe – muss geklärt sein.
Quote unter 90 Prozent
In Oberösterreich stehen derzeit knapp 90 Quartiere für Asylwerber/innen zur Verfügung. Insgesamt waren dort letzte Woche 2873 Flüchtlinge untergebracht. Mehr als 500 Quartierplätze müssen noch gefunden werden, um die Asylquote zu erfüllen. Die Caritas betreut 19 Flüchtlingshäuser. Die von der Diözese, Stiften und Pfarren angebotenen Quartiere, deren Prüfung noch nicht abgeschlossen ist, sind ein starker Beitrag zur Linderung der Quartiernot!